Grevenbroich City braucht mehr Atmosphäre

Grevenbroich · Bei der aktuellen IHK-Umfrage erhielten die Grevenbroicher Händler gute Noten. Doch es gibt auch Baustellen: Es fehlen Sitzmöglichkeiten und Spielgeräte. Zudem wird die Erft als Fluss durch die Innenstadt vernachlässigt.

 Einkaufsstadt Grevenbroich: Die Händler aus der City erhielten bei der IHK-Umfrage gute Noten. Doch es gibt auch Verbesserungswünsche.

Einkaufsstadt Grevenbroich: Die Händler aus der City erhielten bei der IHK-Umfrage gute Noten. Doch es gibt auch Verbesserungswünsche.

Foto: M. Reuter

Kostenfreie Parkplätze, einladende Verweilmöglichkeiten in der Fußgängerzone, Spielgeräte für Kinder und mehr Nähe zur Erft — dies sind die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen IHK-Umfrage. "Besonders überrascht hat mich die hohe Erwartungshaltung der Grevenbroicher an ihre Stadt.

Da werden Sortimente vorausgesetzt, die für eine Stadt in dieser Größenordnung eher schwierig sind", sagt Andree Haack (38), Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.

Die IHK hatte im Auftrag des Werberings Grevenbroich 150 Passanten und hundert Händler nach ihrer Einschätzung der City gefragt. Sie konnten sich zum Angebot in den Geschäften und zur Gestaltung äußern sowie Verbesserungen vorschlagen.

Fred Schlangen, Chef des Werberings, ist mit der Grundaussage zufrieden: "Die Kunden kaufen gern in Grevenbroich ein, vergaben die Durchschnittsnote 2,4. Fast 50 Prozent erledigen hier ihre täglichen Einkäufe aus den Bereichen Lebensmittel, Mode, Schuhe, Drogerie-, Kosmetik- oder Apothekenartikel." Warum die Umfrage zu diesem Zeitpunkt? "Es gibt mehr und bessere Geschäfte in der City, etwa für Schuhe, Mode, Lebensmittel oder Bücher", so Schlangen. Man wollte wissen, wie die Kunden darauf reagieren.

Andree Haack sagt, was verbessert werden muss: "Die größte Baustelle ist die Verweilqualität. Es gibt nahezu keine Spielgeräte für Kinder, an wichtigen Stellen fehlen Bänke und das neue Pflaster an den Ampelübergängen wird als Stolperfalle bezeichnet."

Grevenbroich sollte zudem mehr aus einem Alleinstellungsmerkmal machen — und die Erft als Fluss besser an die City anbinden, meint Haack: "Händler und Passanten bemängeln die schlechte Anbindung an die Erft. So könnte etwa das Ufer besser bepflanzt und gepflegt werden, es könnte etwa im Sommer als Liegewiese genutzt werden, zudem könnte Gastronomie, etwa am Museum, eingerichtet werden.

Der IHK-Geschäftsführer geht davon aus, dass die Politiker die Umfrage ernst nehmen und gemeinsam mit den Geschäftsleuten nach Verbesserungen suchen, in Kaarst oder Dormagen sei dies ebenfalls geschehen. Als Beispiel für eine Kooperation nennt Haack Sitzmöglichkeiten: "In Willich-Schiefbahn haben Händler die Bänke aufgestellt, die Kommune pflegt sie." In einem zweiten Schritt könnte der Marktplatz als "gute Stube der Stadt" durch weitere Außengastronomie aufgewertet werden.

Fred Schlangen ist zufrieden: "Anders als bei früheren Umfragen werden keine wichtigen Angebote vermisst. Ausnahme sind Jugendliche, denen ein Fastfood-Restaurant und Gastronomie für abends fehlen." Zudem würden die Kunden kostenfreie Parkplätze erwarten: "Der Platz de Republik als Parkraum genießt hohe Bedeutung."

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort