Grevenbroich Chips-Produktion boomt zur Fußball-WM

Grevenbroich · Im Intersnack-Werk laufen die Vorbereitungen auf die Fußball-WM. In Sonderschichten werden drei Millionen Beutel Chips zusätzlich produziert. Beim letzten großen Turnier stieg der Chips-Konsum der Deutschen um 34 Prozent.

 Täglich werden im Intersnack-Werk in Wevelinghoven rund eine Million Chips und andere salzige Snacks hergestellt. Zur Fußball-Weltmeisterschaft wird die Produktion in Sonderschichten hochgefahren.

Täglich werden im Intersnack-Werk in Wevelinghoven rund eine Million Chips und andere salzige Snacks hergestellt. Zur Fußball-Weltmeisterschaft wird die Produktion in Sonderschichten hochgefahren.

Foto: Intersnack

Die meisten Fußballfans wissen gar nicht, dass Markus Kröcher und sein Team bei der Fußball-Weltmeisterschaft für perfekte Fußballabende sorgen werden. Während des Turniers im fernen Brasilien werden Millionen selbstberufene Hobby-Bundestrainer viel über Joachim Löw und seine Mannschaftsaufstellung sinnieren, über Tore und Taktik, Elfmeterpfiffe und Abseitsstellungen. Die Produkte, die Kröcher und seine Kollegen fertigen, werden dabei stets griffbereit in der Nähe sein: Kartoffelchips. Markus Kröcher (45) ist Werksleiter bei der Firma Intersnack in Wevelinghoven. Dort werden der Deutschen liebste Chips produziert - "Funny frisch". Mit Blick auf die WM gibt's viel zu tun: Laut Intersnack stieg der Chips-Konsum in der Bundesrepublik beim letzten großen Fußballturnier, der Europameisterschaft 2012, um satte 34 Prozent an. Das soll sich wiederholen. Bei Anpfiff: Mahlzeit!

Auf Kröcher und seine Kollegen kommen daher eine Menge Sonderschichten an den Wochenenden zu. Im Intersnack-Werk in Wevelinghoven werden für die WM rund drei Millionen Beutel Chips zusätzlich produziert. Am Standort in der Gartenstadt stellt Intersnack den "Funny Frisch"-Klassiker "Chipsfrisch ungarisch" her - und damit den Spitzenreiter unter den salzigen Snacks in Deutschland. Hinzu kommen weitere Produkte und Geschmacksrichtungen der Chipsfrisch-Reihe wie "Peperoni", "Oriental" und "Currywurst". Pro Monat werden dazu mehr als 5000 Tonnen Kartoffeln aus der Region verarbeitet. Täglich verlassen eine Million Kartoffelchips und andere Snacks das Werk in Wevelinghoven, pro Jahr werden dort rund 60 000 Tonnen Kartoffeln verarbeitet. In der Gartenstadt sind 300 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Erfolg der deutschen Nationalelf spiegelt sich auch in den Produktpaletten der Snack-Hersteller wieder. Es gilt: Je mehr Gegner die deutsche Nationalelf verputzt und je größer die WM-Begeisterung wird, desto mehr Chips und Co. verputzen auch die Deutschen - daher wird das Sortiment aufgerüstet, es werden Sondereditionen angeboten. Bei "Funny Frisch" ist dies zum Beispiel die würzig-fruchtige Geschmacksrichtung "Salsa de Brasil".

Generell boomt der Snack-Markt in Deutschland: Laut Branchenbericht 2013 der Gewerkschaft "Nahrung-Genuss-Gaststätten" (NGG) ist das Marktvolumen in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Bei den salzigen Snacks stieg es demnach insgesamt um 8,7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro und bei der Menge um 5,1 Prozent. Laut des NGG-Berichts konnte Intersnack dabei mit einem Umsatzwachstum von mehr als 15 Prozent auf über 400 Millionen Euro überproportional profitieren. Der Pro-Kopf-Verbrauch bei den Knabberartikeln lag 2012 laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie bei 3,36 Kilogramm, 2009 waren es 2,71 Kilogramm.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort