Grevenbroich Chefarzt Korsten im Ruhestand zur Versorgung von Flüchtlingen bereit

Grevenbroich · Im Kreiskrankenhaus Grevenbroich St. Elisabeth geht eine Ära zu Ende: Der Internist Friedrich Wilhelm Korsten verabschiedet sich zum 30. November in den Ruhestand - nach mehr als 25-jähriger Tätigkeit, davon viele Jahre als Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Onkologie sowie als Ärztlicher Direktor. Gestern begrüßte Krankenhausdirektor Ralf Nennhaus Angehörige, Kollegen und Wegbegleiter des scheidenden Mediziners sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung zu einer Feierstunde im Fachärztezentrum an der Von-Werth-Straße.

 Friedrich Wilhelm Korsten (2.v.r., hier mit Ehefrau Gabriele) wurde gestern von Direktor Nennhaus (l.) und Landrat Petrauschke verabschiedet.

Friedrich Wilhelm Korsten (2.v.r., hier mit Ehefrau Gabriele) wurde gestern von Direktor Nennhaus (l.) und Landrat Petrauschke verabschiedet.

Foto: L. BERns

Er sei in den vergangenen Wochen des Öfteren gefragt worden, wie er sich nun fühle, "wo es so aufs Ende zugeht", berichtete Korsten unter Gelächter. Glücklicherweise war das Ende seiner beruflichen Laufbahn gemeint, die nach dem Medizinstudium in Düsseldorf am Neusser Lukaskrankenhaus begonnen hatte. Dankbarkeit sei das vorherrschende Gefühl - gegenüber Gott, der Familie und den Kollegen, versicherte der Arzt, der in 37 Dienstjahren nur drei halbe Tage fehlte. Und Friedrich Wilhelm Korsten kündigte dann offiziell an, ab dem 1. Dezember für die Betreuung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stehen, "so dies gewünscht wird".

Das wird Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der den Mediziner Korsten auch aus Patienten-Perspektive kennt, gern gehört haben, hatte er dem passionierten Reiter doch schon humorvoll Vorschläge für einen künftigen Zeitvertreib unterbreitet, die in genau diese Richtung gingen. Von einer "Bilderbuchkarriere" des Geehrten sprach Christian Will, Vorsitzender des Krankenhausausschusses. Er habe den sachkundigen Rat und die klugen Beurteilungen Korstens sehr geschätzt. Lothar Köhler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Chirurgie, lobte Korsten als "ehrlichen Kollegen" und "guten Arzt", der neben Fachkompetenz zahlreiche weitere Fähigkeiten besitze. Auf ein Vierteljahrhundert gemeinsame medizinische Tätigkeit ging schließlich Bernhard Höltmann ein, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie.

Das mache ihn ganz verlegen, meinte der laut eigener Beschreibung "kritische Rheinländer" Friedrich Wilhelm Korsten. Er strich die gute Kooperation mit den Kollegen heraus und meinte, an seine Nachfolger gewandt, das hochmotivierte Pflegeteam des Hauses sei "ein Schatz, den es zu bewahren gilt".

(susa)
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