Grevenbroich CDU will bei Feuerwache sparen

Grevenbroich · Die Feuerwache ist ein Sanierungsfall, doch nach Ansicht der CDU muss der Umbau deutlich weniger kosten als die geplanten 8,9 Millionen Euro. Sonst bleibe, so Norbert Gand, kein Geld mehr für Schulen, Kindergärten und anderes.

 Die Feuerwache hat Mängel und muss saniert werden – aber die CDU will eine preiswertere Lösung als die 8,9 Millionen Euro, die ein Büro jetzt errechnet hat.

Die Feuerwache hat Mängel und muss saniert werden – aber die CDU will eine preiswertere Lösung als die 8,9 Millionen Euro, die ein Büro jetzt errechnet hat.

Foto: Michael Reuter

Bei dieser Zahl schlucken viele Politiker: 8,9 Millionen Euro soll der Umbau der Feuerwache an der Lilienthalstraße kosten. Die Bremer "S3"-Architekten haben einen Entwurf vorgelegt, nachdem der Komplex — in vier Etappen auf fünf Jahre verteilt — umgebaut und erweitert wird. Die heutige Wache ist zu klein, weist etliche Mängel auf. Doch wenn es nach der CDU geht, müssen diese Pläne deutlich abgespeckt werden. "Wir wollen der Feuerwehr helfen. Aber angesichts des 55-Millionen-Euro-Defizits haben wir keine 8,9 Millionen, das muss preiswerter gehen. Als Ratsmitglieder müssen wir an den Haushalt denken", betont Fraktionschef Norbert Gand.

Die Feuerwache war das einzige Thema in der Fraktionssitzung der CDU, zwei Stunden diskutierten die Politiker über eine Lösung. "Die Wache muss saniert werden", erklärte Gand. "Wir müssen uns aber darauf beschränken, die Mängel zu beseitigen und Platz für die steigende Zahl der Feuerwehrleute zu schaffen. Wunschvorstellungen können wir aber nicht erfüllen." Das stieß auf Kritik, mit am Tisch saß Feuerwehrchef Udo Lennartz. "Wir wollen keine goldenen Wasserhähne, sondern eine Wache, in der ein geordneter Dienstbetrieb möglich ist", sagt Lennartz, der verärgert erklärte: "Die Mängel sind seit Jahren bekannt, zwei Gutachter haben ähnliche Zahlen zur Behebung vorgelegt — für das Nötige. Aber wir diskutieren jetzt wieder über die Kostenhöhe. Wir wünschen uns einen Beschluss."

Bei der CDU läuft die Meinungsbildung noch — doch in der Sitzung wurde deutlich, wohin die Reise gehen soll. Im ersten Schritt sollen etwa arbeitschutzrechtliche Mängel behoben und Platz für die Hauptamtler geschaffen werden — deren Zahl steigt 2014 auf 49. Für einige Zeit müsste ein Teil vermutlich aber in Bürocontainer einziehen, denn laut Kämmerin Monika-Stirken-Hohmann lässt der Investitionsplan der Stadt erst ab 2016 Luft für ein größeres Bauprojekt — etwa für zusätzliche Räume fürs Personal. "Wir brauchen eine Gesamtplanung mit mehreren, separat möglichen Umbauetappen", so Gand. Die CDU hofft zudem auf Unterstützung des Kreises: "In vielen Kreisen gibt es Feuerwehrtechnische Zentren. Wenn der Rhein-Kreis die zentrale Unterbringung des Wechselladersystems mit Containern übernehmen würde, hätten wir auf der Wache Platz gewonnen", so Alexander Klömpges.

Einer anderen Lösung erteilte Gand eine Absage: Die SPD hatte im Rat Vergleichszahlen für eine neue Wache — sie würde rund zwölf Millionen Euro kosten — angefordert. "Wenn das nicht Dritte, etwa private Investoren, zahlen, dann ist dafür kein Geld da", so Gand.

(NGZ)
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