Grevenbroich CDU verpasst Kwasny kleinen Dämpfer

Grevenbroich · Mit 80,4 Prozent wurde Ursula Kwasny gestern Abend für eine weitere Kandidatur um das Bürgermeisteramt ins Rennen geschickt. Nur jeder fünfte Christdemokrat versagte der amtierenden Verwaltungschefin im Schloss seine Stimme.

 Ursula Kwasny wurde gestern Abend von den CDU-Mitgliedern für eine erneute Bürgermeisterkandidatur nominiert. Zu den ersten Gratulanten zählten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und Parteichef Norbert Gand.

Ursula Kwasny wurde gestern Abend von den CDU-Mitgliedern für eine erneute Bürgermeisterkandidatur nominiert. Zu den ersten Gratulanten zählten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (l.) und Parteichef Norbert Gand.

Foto: Lothar Berns

Genau 74 von 92 Mitgliedern waren gestern der Meinung, dass Ursula Kwasny erneut für die CDU als Bürgermeisterkandidatin in den Ring steigen soll. 17 stimmten mit Nein, ein Christdemokrat enthielt sich. Mit einer Quote von 80,4 Prozent kann die 62 Jahre alte Neuratherin sicherlich nicht glücklich sein - immerhin zeigte sie sich aber "zufrieden mit dem Ergebnis", wie Kwasny nach ihrer Nominierung zugab: "Ich will jetzt daran arbeiten, dass ich diejenigen, die mit Nein gestimmt haben, für mich gewinnen kann." Einen Gegenkandidaten hatte sie nicht.

Vor ihrer Nominierung hatte Ursula Kwasny besonders den Zusammenhalt in der Union hervorgehoben. "Wir haben es in den vergangenen fünf Jahren gemeinsam geschafft, die Stadt weiterzuentwickeln - trotz eines maroden Haushalts und eines harten Sanierungsplans", betonte die Bürgermeisterin. Es seien in ihrer Amtszeit viele Projekte vorangetrieben worden, "um die jahrelang ein Bogen geschlagen wurde". Darauf sei sie stolz, sagte Ursula Kwasny.

"Wir haben die Lebens- und Wohnqualität für Familien verbessert, die Konsolidierung des Haushaltes konsequent vorangetrieben und die Wirtschaft gefördert", resümierte die Bürgermeisterin. So habe die CDU etwa für neue Arbeitsplätze im Gewerbegebiet Kapellen gesorgt, das sich prächtig entwickele und weiter in Richtung Autobahn 46 ausgebaut werden soll. Es gebe aber noch viele Dinge, die sie zusammen mit der Union realisieren möchte, betonte Kwasny: "Wir wollen die Stadt gemeinsam gestalten und mit der Wirtschaft die notwendigen Pflöcke für die Zeit nach der Braunkohle eingeschlagen."

Parteichef Norbert Gand hatte zuvor erklärt, dass sich der Vorstand des Stadtverbandes "eindeutig für eine weitere Kandidatur von Ursula Kwasny ausgesprochen" habe. "Sie hat mit der CDU die Entwicklung der Stadt vorangetrieben und die Konsolidierung des Haushaltes in Angriff genommen", begründete Gand. Dass die SPD die "Erfindung" des Sanierungsplanes für sich reklamiere, sei ein Märchen, betonte der Stadtverbandsvorsitzende. Das Konzept basiere vielmehr auf einem Zehn-Punkte-Programm des Landrats, das im Rahmen einer CDU-Haushaltsklausur erarbeitet worden sei. Gand bat um eine große Mehrheit für Ursula Kwasny, die Mitglieder sollten ihr den entsprechenden Rückenwind geben.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der von der CDU mit 99,26 Prozent für eine erneute Kandidatur ins Rennen geschickt wurde, richtete in seiner Rede das Augenmerk auf die derzeit laufende CO2-Diskussion, die Arbeitsplätze bei RWE und in der Aluminiumindustrie gefährde. Vor diesem Hintergrund habe er den Eindruck, dass die CDU mittlerweile "die Arbeiterpartei" sei: "Sie setzt sich für den Erhalt und für neue Arbeitsplätze ein."

Ursula Kwasny wartet nun gespannt darauf, wen die SPD nominieren wird. Sollte der Kandidat Klaus Krützen heißen, sei ihr nicht bange: "Mit ihm werde ich schon gut zurecht kommen."

(NGZ)
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