Grevenbroich CDU gegen Windräder an der Stadtgrenze

Grevenbroich · Am Grevenbroicher Stadtrand entsteht der neue Jüchener Windpark. RWE Innogy errichtet dort vier 180 Meter hohe Anlagen, die sich ab Ende 2012 drehen sollen. Die Betonfüße stehen bereits – sie sind selbst von Elsen und Laach aus noch gut zu sehen. Das sorgt für Kritik.

 Von Elsen aus gut zu sehen: die Masten der Jüchener Windräder.

Von Elsen aus gut zu sehen: die Masten der Jüchener Windräder.

"Das alles wirkt sehr bombastisch", sagt CDU-Fraktionschef Norbert Gand, der sich darüber ärgert, "dass schon wieder Windräder an der Peripherie der Stadt entstehen".

Nach Korschenbroich und Jüchen steht bereits das nächste Projekt an. RWE plant auf der Königshovener Höhe den Bau von weiteren 18 Anlagen. Ein Großteil soll ebenfalls an der Stadtgrenze zu Grevenbroich entstehen, in Sichtweite von Gustorf. "Ich hätte mir gewünscht, wenn es hier eine frühere Absprache zwischen den Kommunen gegeben hätte, vielleicht sogar unter der Federführung des Rhein-Kreises", erklärt Gand: "Denn es kann nicht sein, dass jeder Windräder an den Grenzen seiner Nachbargemeinde errichtet."

Gleichwohl macht sich die CDU für einen Ausbau der Windkraftanlagen in Grevenbroich stark. "Der Beitritt des Gas- und Wasserwerks (GWG) zum Unternehmen ,NEW Re' ermöglicht es uns, noch stärker in die erneuerbaren Energien einzusteigen", sagt Gand. GWG plant in den nächsten Monaten auf der Vollrather Höhe den Bau einer 150 Meter großen Anlage, die jährlich 6000 Megawattstunden Strom produzieren und etwa 1500 Haushalte mit Energie versorgen soll. Danach sind weitere Projekte dieser Art geplant, unter anderem auch ein Bürgerwindrad, an dem sich Interessierte beteiligen können.

Zurzeit gibt es aber keine Standorte mehr in Grevenbroich, die Stadt hat daher ein Fachbüro beauftragt, neue Flächen im Stadtgebiet zu suchen. "Das darf aber nicht dazu führen, dass es hier zu einer ,Verspargelung' der Landschaft kommt", erklärt Norbert Gand: "Die Windräder müssen künftig an einem oder mehreren Standorten konzentriert werden – so wie das heute auf der Vollrather und Frimmersdorfer Höhe der Fall ist."

Wie Rathaussprecher Andreas Sterken erklärt, wird die Studie in den nächsten Wochen fertiggestellt. Seine Meinung zu den Windrädern an der Stadtgrenze: "Dagegen haben wir keine Handhabe. Rechtlich gesehen, befinden sich die Nachbarkommunen auf der richtigen Seite."

(NGZ)
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