Grevenbroich Caritas kündigt Radboxen-Vertrag
Grevenbroich · Immer wieder technische Probleme an den "Bikey"-Containern am Bahnhof.
Die 32 "Bikey"-Boxen hinter dem Bahnhof bleiben bis auf weiteres geschlossen. Der Caritasverband hat seinen Vertrag mit der Stadt gekündigt, er ist nun nicht mehr zuständig für den Betrieb der elektronischen Fahrrad-Garagen. Der Grund: "Immer wieder hat die Computer-Steuerung versagt. Viele Kunden waren verärgert, weil sie abends nicht mehr an ihre Fahrräder herankamen, die sie morgens dort abgestellt hatten", erklärt Hans-Werner Reisdorf, Geschäftsführer des Caritasverbandes.
Mit dem "Bikey"-System hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr vor acht Jahren ein Pilotprojekt in Grevenbroich gestartet. Die Container können von Bahn-Pendlern per Chipkarte für das Abstellen ihrer eigenen Fahrräder genutzt werden, der Betrieb der Boxen wurde von den Mitarbeitern der Caritas-Radstation sichergestellt. "Doch wir hatten nur Ärger damit", erklärt Hans-Werner Reisdorf.
Das Problem: Die Boxen werden über einen Laptop gesteuert, der in der Nähe der Container in einem Schaltschrank untergebracht ist. "Bei extremer Hitze oder klirrender Kälte fiel das System sehr oft aus", schildert Reisdorf: "Das hat nicht nur für Ärger mit den Kunden gesorgt, sondern auch für Reparaturkosten." Die Caritas habe die Stadt auf diese Probleme aufmerksam gemacht – als die jedoch nicht reagierte, sei der Wohlfahrtsverband aus dem Vertrag ausgestiegen.
Der Grevenbroicher ADFC-Fahrradclub bedauert, dass die Boxen nun geschlossen sind. "Ein solcher Service sollte unbedingt aufrecht erhalten bleiben", meint Sprecher Heiko Fiegl: "Andere Städte steigen in einen solchen Zukunftsmarkt ein – dass wir rausgehen, ist eine schlechte Entwicklung." Wie Rathaussprecher Andreas Sterken gestern auf Anfrage erklärte, arbeite die Stadt an einer Lösung: "Vielleicht ist es möglich, die elektronischen Boxen auf ein mechanisches System umzustellen."
Zwischenzeitlich haben Pendler die Möglichkeit, ihre Fahrräder sicher in der Radstation des Caritasverbandes am Bahnhof an der Von-Goldammer-Straße abzustellen.