Grevenbroich Busse: Schüler müssen warten

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich sieht kein Bus-Problem für Schüler. Das sehen deren Eltern anders: Sie ärgern sich über Unterrichts- und Abfahrtzeiten, die nicht harmonieren. Bis nach den Sommerferien soll es neue Pläne geben.

 Laut Stadtverwaltung lassen sich Wartezeiten bei der Fahrt mit dem Bus zur Schule nicht vermeiden. NGZ--Fot: M. Reuter

Laut Stadtverwaltung lassen sich Wartezeiten bei der Fahrt mit dem Bus zur Schule nicht vermeiden. NGZ--Fot: M. Reuter

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Schon lange hadern Eltern, Schule und der Fachbereich Schulen miteinander, wenn es um das Thema Schülerbeförderung geht. Morgens sind die Busse überfüllt, mittags müssen die Kinder und Jugendlichen, die das Pascal- oder das Erasmus-Gymnasium besuchen, lange auf die richtige Verbindung warten.

Eltern aus Neukirchen und Hemmerden fragen sich schon lange, warum Unterrichtszeiten und Fahrpläne nicht besser zueinanderpassen. So auch Dagmar Wildenhain aus Hemmerden. Die vierfache Mutter und selbständige Heilpraktikerin kann es sich zeitlich leisten, ihre Kinder im Nachbarort Bedburdyck abzuholen. "Es hat sich an der Situation leider trotz der Gespräche mit dem Schulamt nichts geändert", sagt sie. Die bis zu 45 Minuten lange Wartezeit nach der Schule auf den Bus gehe von der Zeit für die Hausaufgaben und die Vorbereitung für Klassenarbeiten ab – und von der Freizeit.

Seitens der Stadt Grevenbroich heißt es, es gebe aktuell kein Beförderungsproblem, Wartezeiten und Fahrtzeiten von bis zu drei Stunden seien nach der "Schülerfahrtkostenverordnung des Landes NRW" durchaus zumutbar. "Was wir in diesem Rahmen machen können, wird gemacht. Wir lassen keinen auf der Straße stehen", sagt Hildegard Amian (Fachbereich Schulen).

Auch Manfred Schauf, Schulleiter des Pascal-Gymnasiums, und Michael Jung, Rektor des Erasmus-Gymnasiums, wissen, dass Veränderungen kommen: "Die Stadt ist am Thema dran", sagt Jung, "die zuständigen Mitarbeiter bemühen sich um Veränderung." Um die Zeit zu überbrücken, arrangiert sich die Schule mit den Schülern und legt eine "gewisse hausinterne Flexibilität" an den Tag. Soll heißen, dass der Unterricht, wenn es nötig ist, eher beginnt, damit den Schülern unnötig lange Wartezeiten erspart bleiben. Michael Jung sieht das Problem ebenso wie Hildegard Amian: "Die Busse laufen nicht im Schülerspezialverkehr". Der sei, so Amian, mit erheblichem Mehraufwand verbunden, der jedoch nicht leistbar ist. Deshalb könnten Wartezeiten auch nicht vermieden werden. Zudem muss der öffentliche Personennahverkehr auf den Schienenverkehr abgestimmt werden, was die Flexibilität weiter einschränkt.

Manfred Schauf kennt die Problematik ebenfalls: "Es gibt Wartezeiten, gerade Kinder aus Rommerskirchen sind sehr lange unterwegs. Das ist zwar durchaus optimierenswert, aber teilweise durch Umsteigen unvermeidbar".

Spätestens nach den Sommerferien will der Fachbereich Schulen eine Lösung gefunden haben, die so viele Schülern wie möglich erreicht. "Was machbar ist, tun wir", so Hildegard Amian.

(NGZ)
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