Grevenbroich Bundeswehr sucht Nachwuchs

Grevenbroich · 120 Ausbildungsberufe, 20 Studiengänge, 340 000 Arbeitsplätze – bis Freitag Abend informiert die Bundeswehr in Grevenbroich Jugendliche über eine Karriere beim "Bund". Pro Jahr sind 20 000 Arbeitsplätze zu vergeben.

 Wehrdienstberatungsoffizier Denis Burkert (r.) informiert Jugendliche über die Karriere-Möglichkeiten bei der Bundeswehr.

Wehrdienstberatungsoffizier Denis Burkert (r.) informiert Jugendliche über die Karriere-Möglichkeiten bei der Bundeswehr.

Foto: H. Jazyk

120 Ausbildungsberufe, 20 Studiengänge, 340 000 Arbeitsplätze — bis Freitag Abend informiert die Bundeswehr in Grevenbroich Jugendliche über eine Karriere beim "Bund". Pro Jahr sind 20 000 Arbeitsplätze zu vergeben.

Zu Beginn eine Quizfrage: Was ist der niedrigste Dienstgrad bei der Luftwaffe der Bundeswehr? A) Gefreiter? B) Flieger? C) Luftwaffenanwärter? D) Matrose? Jörg Polte drückt auf den Knopf. "Antwort B. Der Flieger", sagt er entschlossen. Die Antwort ist richtig. Der 21-Jährige absolviert zurzeit eine Ausbildung als Elektroniker beim "Bund" und ist einer von vielen Jugendlichen, die sich gestern auf dem Marktplatz in der City über Berufsangebote bei der Bundeswehr informierten — unter anderem bei einer kleinen Quiz-Runde.

Der Karriere-Treff der Bundeswehr — die Aktion wurde 2006 ins Leben gerufen — richtet sich an junge Leute zwischen 17 und 24. Bis heute Abend können sich Schüler, Azubis oder Studenten am "Karriere-Truck" über die Bundeswehr als Arbeitgeber informieren. "Viele haben immer noch das Bild eines Soldaten vor Augen, der nur durch den Schlamm robben muss. Wir haben als Arbeitgeber aber viel mehr zu bieten", sagt Oberstleutnant Gerd Broich. Die Bundeswehr ist mit 340 000 Jobs der größte Arbeitgeber in Deutschland. Pro Jahr werden 20 000 neue Arbeitsstellen vergeben. Zudem wird in fast 120 Berufen ausgebildet. Und es gibt 20 Studiengänge an Bundeswehr-Hochschulen, deren Abschlüsse 1:1 auf zivile Berufe übertragbar sind.

Neben den Vorzügen einer Karriere beim "Bund" werden die jungen Grevenbroicher am Info-Lkw aber auch über Risiken und Verpflichtungen aufgeklärt. "Wir brauchen schließlich qualifizierte Mitarbeiter, die auch wissen, was sie erwartet", erzählt Denis Burkert, Wehrdienstberatungsoffizier beim Kreiswehrersatzamt Mönchengladbach und somit zuständig für Grevenbroich. So wird zum Beispiel auch das Thema Auslandseinsatz in Gesprächen thematisiert.

Die Bundeswehr befindet sich bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern im ständigen Wettbewerb mit der Industrie. Daher legt sie großen Wert auf die Aktion "Karriere-Treff", um jungen Leuten so die vielfältigen Möglichkeiten zu vermitteln. Seit 2006 fährt der Info-Truck durch Deutschland, 2010 hält er in 40 Städten. Das Feedback ist meist positiv. "Es kommt aber auch vor, dass wir harte Kritik einstecken müssen", sagt Oberleutnant Marcel Taubert, Veranstaltungsleiter des Karriere-Treffs.

Neben dem Info-Truck gab es gestern für die Grevenbroicher auch viel Live-Musik. Fünf Nachwuchsbands spielten in einem Wettbewerb gegeneinander. "Dadurch waren noch mehr Jugendliche am Karriere-Truck", sagt Taubert. Auch beim Bundeswehr-Quiz ging es den ganzen Tag um richtige Antworten auf knifflige Fragen. Für Jörg Polte hat es trotz der richtigen Antwort nicht mehr zum Sieg gereicht. Zum Trost weiß er nun aber, welche Möglichkeiten es für ihn nach der Ausbildung bei der Bundeswehr gibt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort