Schützenfest in Grevenbroich Ex-König leitet jetzt den Förderverein

Grevenbroich · 70 BSV-Mitglieder und Nicht-Schützen unterstützen den gemeinnützigen Verein, der Brauchtum und Heimattreue fördert. Neu an der Spitze: Vorsitzender Manfred Dörenkamp und sein Stellvertreter Daniel Tockhorn.

 Ex-Schützenkönig Manfred Dörenkamp (l.) und Daniel Tockhorn bilden die Spitze des Fördervereins. Die Gemeinschaft organisiert unter anderem seit einigen Jahren erfolgreich das Biwak auf dem Platz der Republik. Viele Grevenbroicher Schützenzüge bringen sich dort mit eigenen Ideen ein.

Ex-Schützenkönig Manfred Dörenkamp (l.) und Daniel Tockhorn bilden die Spitze des Fördervereins. Die Gemeinschaft organisiert unter anderem seit einigen Jahren erfolgreich das Biwak auf dem Platz der Republik. Viele Grevenbroicher Schützenzüge bringen sich dort mit eigenen Ideen ein.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Frischer Wind im Förderverein des Bürgerschützenvereins Grevenbroich: Im vergangenen Jahr stand er mit seiner Frau Bettina im Mittelpunkt des Schützenfestes, jetzt hat Manfred Dörenkamp neue Aufgaben im Bürgerschützenverein übernommen. Der 61 Jahre alte Ex-König steht nun als Vorsitzender an der Spitze des vereinseigenen Fördervereins, den zuvor Detlef Bley geleitet hat, der inzwischen aber das Präsidentenamt übernommen hat und amtierender Schützenkönig in Grevenbroich ist. „Nach der Verjüngung des geschäftsführenden Vorstands waren auch Neuwahlen im Förderverein erforderlich geworden“, erklärt der neue Vorsitzende. Ihm zur Seite stehen Daniel Tockhorn als sein Stellvertreter sowie Felix Brockelt als Schriftführer und Florian Mikulla als Beisitzer. „Mit Dirk Johnen als Schatzmeister komplettiert ein ,alter Hase’ die neue Vereinsspitze“, sagt Manfred Dörenkamp.

Gemeinsam will der neue Vorstand des Fördervereins, der 2015 von Detlef Bley und einigen anderen Aktiven des BSV gegründet wurde, die Ziele noch stärker formulieren und deren Umsetzung verfolgen. „Wir stehen gerade am Anfang, haben aber schon viele Ideen“, sagt Daniel Tockhorn. Der 37-Jährige ist 1990 als Edelknabe in den BSV eingetreten und gründete schon fünf Jahre später mit einigen anderen jungen Schützen den Jägerzug „Sankt Bernardus“. Seitdem ist er als Spieß aktiv.

„Mein Vater war bis zu seinem Tod im Marinezug ,Klabautermann’ und hatte 2000/2001 das höchste Repräsentantenamt inne. Der BSV verkörpert für mich Heimatgefühl und Kameradschaft. Ich bin mit der Brauchtumspflege aufgewachsen und habe sogar meine Frau über eine Schützenaktion kennengelernt“, sagt Tockhorn. Selbst seine knapp zwei Jahre alte Tochter werde schon wibbelig, wenn sie die Musik höre. Die Königswürde habe er noch nicht erlangt, aber: „Es ist in naher Zukunft geplant, den BSV gemeinsam mit meiner Frau zu regieren.“ Was das angeht, kann er sicher von seinem Vorstandskollegen Manfred Dörenkamp einiges lernen – schließlich wusste dieser sein Königsjahr zu genießen und denkt noch heute mit leuchtenden Augen daran zurück.

Bis dahin warten aber andere Aufgaben auf die beiden: „Unser nächstes großes Ziel ist es, die Mitgliederzahl auf eine dreistellige Anzahl anzuheben. Und es ist ganz einfach, in den Förderverein einzutreten“, erklärt Tockhorn: „Jeder – auch Nicht-Schützen – kann mit einem monatlichen Beitrag ab einem Euro Mitglied im Förderverein werden. Noch einfacher ist es, wenn sich ganze Züge dazu entschließen, unsere Arbeit zu unterstützen, sei es durch finanzielle Mittel oder durch tatkräftiges Mitwirken an der Gestaltung des Vereinslebens.“

Der gemeinnützige Verein unterstützt Veranstaltungen oder Projekte, die Brauchtum und Heimattreue betreffen. „Nicht alles, was gefördert werden könnte, kann auch gefördert werden. Beispielsweise mussten bisher Aggregate, Lautsprecher und Mikrofone ausgeliehen werden. Um die Kosten dauerhaft einzusparen, hat der Förderverein eigenes Equipment für die Beschallung angeschafft“, erzählt Manfred Dörenkamp. Der Wahl-Grevenbroicher stammt eigentlich aus Viersen und geht voll in seinem Schützenleben auf. „Ich freue mich sogar – und das kann wirklich nicht jeder Grevenbroicher von sich behaupten – über die qualmenden Türme, weil das bedeutet, dass ich gleich zu Hause bin.“

Sein Zuhause teilt er mit seiner Frau Bettina, die der Krankenpfleger und Dozent an einer Schule für Krankenpfleger kennengelernt hat, und der zehn Jahre alten Tochter Greta. Der Ex-König ist Mitglied im Zug „Noh’besch Jonge“. „Mein Schwiegervater ist eines der Gründungsmitglieder des Zuges. Die Mitglieder waren von Kindesbeinen an zusammen und wollten sich nicht aus den Augen verlieren. Das ist ja häufig die Motivation, einen Zug zu gründen“, erklärt er. Und noch etwas liegt ihm am Herzen: „Ich kann nur an jeden appellieren, einmal im Leben Schützenkönig zu werden. Das ist eine Zeit, die man nie wieder vergisst.“

Ein weiteres Ziel des neuen Vorstands ist es, Festivitäten und Veranstaltungen punktuell und stetig durch neue Konzepte zu optimieren. „Wir sind aber keine One-Man-Show, sondern ein starkes Team, das viel Unterstützung bekommt“, sagt Dörenkamp. Bestes Beispiel für solch eine Optimierung ist das Schützenbiwak, das erfolgreich umstrukturiert wurde, stets darauf bedacht, kostenoptimiert zu agieren, ohne dass der Spaß und die Tradition auf der Strecke bleiben. Bis 2015 fand das Biwak am Schloss statt und hat sich seitdem auf dem Kirmesplatz als Budenstadt mit Speisen und Getränken etabliert, die Bewirtung wird teils vom Förderverein, teils von Zügen übernommen.

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