Grevenbroich Drei Profis wollen den Fackelbau fördern

Grevenbroich · Mit vielen neuen Ideen gehen Christoph Oberbach, Willy Helfenstein und Josef Flesch ans Werk. Das Trio möchte neue Schützen für den Bau von Großfackeln gewinnen. Dafür sollen auch zugübergreifende Teams gebildet werden.

Christoph Oberbach (Mitte) will mit Willy Helfenstein (2.v.l.) und Josef Flesch (2.v.r.) den Fackelbau fördern. Das Ziel des Trios: Im nächsten Jahr sollen die Schützen wieder neun, vielleicht sogar zehn eigene Großfackeln präsentieren.

Christoph Oberbach (Mitte) will mit Willy Helfenstein (2.v.l.) und Josef Flesch (2.v.r.) den Fackelbau fördern. Das Ziel des Trios: Im nächsten Jahr sollen die Schützen wieder neun, vielleicht sogar zehn eigene Großfackeln präsentieren.

Foto: L. Berns

Das Schützenkönigspaar Barthel und Manuela Velder hat einen neuen Wanderpokal für die Züge gestiftet, die sich einer schönen Tradition widmen. Der silberfarbene Cup mit stattlichen Ausmaßen wird künftig den Siegern des alljährlichen Fackelbauwettbewerbs übergeben. Das ist bei weitem nicht alles, was die Majestäten für den Fackelbau tun. Sie haben sogar ein Problem gelöst: Die Velders stellten den Fackelbauern eine ihrer Hallen auf dem Heyderhof zur Verfügung. Nach dem Wegfall der Allrather Halle sorgten die Regenten somit unkompliziert für einen adäquaten Ersatz. "Für diese dauerhafte Lösung sind wir sehr dankbar", sagt Christoph Oberbach (44), der neue Fackelbaubeauftragte des Bürgerschützenvereins.

Vier Großfackeln wurden in den vergangenen Monaten bei den Velders gebaut, insgesamt werden die Grevenbroicher Schützen in diesem Jahr sechs eigene Fackeln präsentieren - zwei weitere kommen aus Wevelinghoven. "Das ist nicht viel, aber da müssen wir durch", sagt Oberbach. Sein Ziel ist es aber, im nächsten Jahr wieder neun, vielleicht sogar zehn eigene Großfackeln präsentieren zu können. "Daran arbeiten wir", betont der 44-Jährige.

"Wir" - das sind zwei langjährige, erfahrene und mehrfach preisgekrönte Fackelbauer, die ihm zur Seite stehen: Willy Helfenstein von den "Rösige Boschte" und Josef Flesch von den "Noh'besch Jonge". Das Trio hat sich fest vorgenommen, neue Schützenzüge für den Fackelbau zu begeistern. "Die älteren Züge hören langsam auf - wir müssen uns um Nachwuchs kümmern", betont Oberbach. Und das sei notwendig - denn: "Der Fackelzug ist eine Riesen-Attraktion. Ohne ihn würden die Stadt, der Kirmesplatz und das Zelt samstags nicht so voll sein." Das hat auch Schützenpräsident Dr. Peter Cremerius erkannt. Er hat in diesem Jahr erstmals die Aktion "Spott-Licht" ins Leben gerufen und prämiert den frechsten Spruch, der morgen Abend beim Fackelzug zu lesen ist. "Der kann auf kleineren oder größeren Transparenten stehen - Hauptsache, er ist originell", sagt der Schützen-Chef. Er verspricht sich davon einen zusätzlichen Pep für den Fest-Auftakt.

Für die großen Dinge sind Oberbach, Helfenstein und Flesch zuständig. Um den Fackelbau schmackhaft zu machen, wollen die drei Grevenbroicher mitunter auch neue Wege beschreiten. Für den Internet-Auftritt des Bürgerschützenvereins planen sie etwa ein Zeitraffer-Video, das in wenigen Minuten das Entstehen einer Fackel zeigen soll. "Damit wollen wir Interessierten die Angst vor einem solchen ,Riesending' nehmen", betont Christoph Oberbach. Ein weiteres Vorhaben: Schützen aus unterschiedlichen Zügen, die gerne eine Fackel bauen möchten, sollen sich zu einem zugübergreifenden Team zusammenschließen können. Und Hilfestellung geben die drei Männer auch: Sie kümmern sich um Schweißgeräte, helfen bei der Materialbeschaffung und stehen auch beim Bau mit Rat und Tat zur Seite - nicht kritisch, sondern konstruktiv.

Neu sind auch die sogenannten Patenschaften: Der BSV-Vorstand hat die Züge, in deren Marschblock eine Fackel mitgeführt wird, dazu aufgerufen, die Fackelbauer bei der Arbeit zu besuchen, um ihnen Anerkennung zu zollen - etwa mit Grillwürstchen im Gepäck. Diesem Appell sind unter anderem die Männer vom "Sängerkreis" gefolgt, sie haben die "Noh'besch Jonge" bei der Arbeit besucht. "Mit ein paar Kästen Bier", wie Präsident Rolf Haas verrät. Eine nette Geste.

Übrigens hat das Schützenkönigspaar noch ein weiteres Problem der Grevenbroicher Fackelbauer gelöst: Barthel und Manuela Velder haben ihre Kartoffelhalle zur Verfügung gestellt, dort können die abgerüsteten Fackelbauwagen das ganze Jahr über untergestellt werden.

(RP)
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