Grevenbroich Bürgermeister lehnt höhere Kindergarten-Beiträge ab

Grevenbroich · Bürgermeister Klaus Krützen spricht sich entschieden gegen eine Erhöhung der Kindergarten-Gebühren als Beitrag zur Haushaltssanierung aus. Das sei "ein Ziel, das man auch anders erreichen kann", erklärte Krützen gestern. "Ich stehe zu dem, was ich im Wahlkampf gesagt habe. Mit mir wird es diese Erhöhung der Kita-Beiträge nicht geben. Wir müssen alles tun, um junge Familien zu fördern."

Laut dem Sanierungsplan soll über die Kita-Beiträge eine Mehreinnahme von 100.000 Euro im Jahr erzielt werden. Doch eine Entscheidung, wie das geschehen soll, steht nach mehr als einem Jahr nach wie vor aus. Eine pauschale Anhebung wurde in der Politik ebenso verworfen wie Beiträge für Geschwisterkinder, gegen die Eltern energisch protestiert hatten. 4200 Unterschriften wurden im Rathaus eingereicht.

Danach wurde eine Denkpause eingelegt, die Verwaltung rechnete neu. Den Fraktionen liegen nun zwei Beitragsmodelle mit einer zusätzlichen Einkommensstufe vor. Die Folge: Viele Familien mit höherem Einkommen würden mehr belastet. Allerdings würden zahlreiche Eltern mit geringem Einkommen weniger zahlen, unter 20.000 (bislang 15.000) Euro Jahreseinkommen würde gar kein Beitrag fällig.

Doch der neue Chef im Rathaus will den Sanierungsbeitrag auf anderem Wege erreichen. "Eine Erhöhung der Kita-Beiträge ist nicht nur kontraproduktiv, in meinen Augen ist sie unter Umständen auch familienfeindlich. Ich kenne etliche Beispiele, in denen durch eine Erhöhung die Aufnahme einer Arbeit in Teilzeit unwirtschaftlich wäre", erläutert der Bürgermeister. "Das kann und darf nicht sein. Von daher wird es mit mir auch keine Einsparungen im Kinder- und Jugendbereich geben." Krützen kündigt zudem an: "Die Verwaltung wird umgehend Vorschläge vorlegen, mit denen wir die benötigte Summe anderswo einsparen und die jetzige Beitragsstruktur im Kita-Bereich für die nächsten Jahre beibehalten können."

(cso-)
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