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Bürgermeister zum Strukturwandel in Grevenbroich Stadt braucht mehr Industrieflächen

Grevenbroich · Bürgermeister Klaus Krützen wirbt in Berlin für Grevenbroicher Interessen. Außerdem beklagt er sich, dass bem Strukturwandelprozess zu wenig auf die Kommunen gehört werde.

 Luftbild von Grevenbroich und vom Kraftwerk Neurath.

Luftbild von Grevenbroich und vom Kraftwerk Neurath.

Foto: RWE

Gegenüber dem Rat wird Bürgermeister Klaus Krützen am Donnerstag über die Aktivitäten der Stadt zum Strukturwandel berichten. Grevenbroich sei hier keineswegs untätig, reagiert der Verwaltungschef auf kritische Worte des Landrates. „Im Gegenteil, wir haben uns frühzeitig mit dem Rheinischen Sixpack auf den Weg gemacht“, sagt Krützen. Sein Hauptziel: „Wir wollen die Chancen des Wandels für die Stadt nutzen, um einen Strukturbruch zu vermeiden.“

Zu seinen Schwerpunkten zählt der Bürgermeister die Schaffung von neuen, qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen, zudem müssten möglichst viele industrielle Jobs gesichert werden. Stichwort Hydro: Die dort drohenden Entlassungen seinen zwar keine direkte Folge des Strukturwandels, würden den Handlungsbedarf aber umso dringlicher machen. „Es gilt aufzupassen, dass keine Negativspirale entsteht. Wirtschaft braucht dringend Verlässlichkeit und Sicherheit“, sagt der Bürgermeister.

Wichtig für die Zukunft der Stadt sei die Ausweisung neuer Gewerbe- und Industrieflächen. „Es kann nicht sein, dass die Bezirksregierung weiterhin ihren restriktiven Kurs fährt. Wir brauchen dringend neue Grundstücke“, appelliert Krützen in Richtung Düsseldorf. Zudem beklagt der Verwaltungschef, dass die einzelnen Kommunen im Strukturwandelprozess zu wenig gehört würden. Es sei bedauerlich, so der Bürgermeister, „dass eine direkte Beteiligung an der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) nicht gewollt ist“. Das will er auch gegenüber ZRR-Geschäftsführer Ralph Sterck formulieren, der in der Ratssitzung zu Gast sein wird.

Chancen sieht Klaus Krützen im interkommunalen Gewerbegebiet mit Jüchen, an dessen Erschließung nun zügig gearbeitet werden müsse. Ebenso sei er im Dialog mit RWE über die Zukunft der nach 2021 frei werdenden Kraftwerksflächen in Frimmersdorf – „da müssen wir schnell zum Ziel kommen“, sagt Krützen. Der Rhein-Kreis habe für das Areal zwar Projekte wie Alu Valley 4.0 oder Campus Changeneering vorgeschlagen – doch: „Ich wünsche mir, dass er seine Ideen auch mit der Stadt abstimmen würde“, kritisiert Klaus Krützen. „Bei Alu Valley 4.0 zum Beispiel ruht der See ziemlich still – bis auf Schlagwörter ist da noch nichts gekommen.“

Neben der Erschließung neuer Wohngebiete sei vor allem die Verkehrsinfrastruktur von enormer Bedeutung. „Wir müssen alles daran setzen, dass die Erft-S-Bahn nach Düsseldorf mit in das Strukturstärkungsgesetz aufgenommen wird. Ein solches Projekt ist wichtiger als irgendeine Ortsumgehung in der Eifel“, betont der Verwaltungschef. Für die Grevenbroicher Interessen wird Krützen in der nächsten Woche in Berlin vor Mitgliedern der SPD-Bundestagsfraktion werben.

Grundsätzlich sei das alles mit viel Detailarbeit und dem Bohren dicker Bretter verbunden, sagt Krützen. Und er macht deutlich: „Wer den Strukturwandel als das Zelebrieren öffentlichkeitswirksamer Auftritte versteht, liegt falsch. Ich arbeite im Hintergrund, mit vielen relevanten Akteuren.“

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