Bürgerliches Engagement in Grevenbroich Orkener pflegen Park mit Geschichte

Orken · Engagierte Bürger hegen und pflegen seit Jahren den Orkener Park. Seine Geschichte beginnt als Sumpfgebiet um 1800 – und das soll jetzt anhand von Info-Tafeln dokumentiert werden.

 Carmen von Borzestowski und Luise Coenen im Orken Park. Er ist für seine Biodiversität als „Trittstein im Biotopverbund“ zertifiziert worden. Der Frosch ist eines seiner Wahrzeichen.

Carmen von Borzestowski und Luise Coenen im Orken Park. Er ist für seine Biodiversität als „Trittstein im Biotopverbund“ zertifiziert worden. Der Frosch ist eines seiner Wahrzeichen.

Foto: Valeska von Dolega

Ihrem Stadtteil sind sie eng verbunden – und eines der Vorzeige-Stücke ist seine grüne Lunge. Carmen von Borzestowski und Luise Coenen kümmern sich seit Jahren um den Erhalt und die Verbesserung des Orkener Parks. „Und weil er nicht nur schön ist, sondern eine lange und erzählenswerte Geschichte hat, wollen wir diese auf Info-Tafeln dokumentieren“, erzählen die beiden Frauen. Etwa 4000 Euro kosten diese Informationsträger, die entweder aus Metall oder Kunststoff gefertigt werden sollen. Zur Finanzierung haben sie jetzt einen Zuschuss beim Heimatministerium NRW beantragt.

„Offiziell zugänglich und für jedermann nutzbar“ soll ihr Vorzeige-Areal sein. Dass nämlich ist nicht bloß Schattenspender an heißen Sommertagen mit Verweil-Einladung auf Bänken entlang des Grüns. „Der Orkener Park ist als Trittstein im Biotopverbund für das UN-Dekadeprojekt zur Förderung der Biodiversität zertifiziert“, verweisen die zwei stolz auf den ökologischen Aspekt. „Flora und Fauna sind was ganz Besonderes“, erzählen sie über Apfelbäume, die mit Eichen und Buchen und allerlei „bunt-gemischten Blühpflanzen“ hier wachsen und Tummelplatz für Insekten sind. Der Tierwelt haben die engagierten Orkener auch ein Stein gewordenes Denkmal gesetzt: 2016 wurde als Erinnerung ans ursprüngliche Sumpfgebiet, das an diesem Ort um 1800 war, ein Frosch aus Lavabasalt platziert. „Von ihnen wimmelte es nur so“, wissen die beiden. „Wer den Frosch küsst, hat übrigens drei Wochen Glück“, lautet ein Mythos.

Ein weiteres Stück Geschichte verbirgt sich unterirdisch. „Mit Verbundsteinen wurde die Silhouette der alten Bunkeranlage nachgezeichnet“, außerdem wachsen auf dem Areal wilde Margeriten. „Und weil die im Mondschein so schön weiß leuchten, wollen wir hier mal ein Mitternachtsfest feiern“, lautet eine der Ideen, den Park mit anderen zu nutzen.

Inspirationen für Aktivitäten gibt es viele, realisiert werden sie auch in Kooperationen wie etwa mit der VHS. „Wir haben zwei Rezepte von Dieter Kaufmann“, berichten sie stolz über Rezepturen zur Grevenbroicher Bärlauchsuppe und für ein würziges Pesto. „Da nehmen wir den Camping-Kocher und bereiten das zu“, lautet die unprätentiöse Anleitung. Und auch der noch schmucklose Container, in dem alle Utensilien von der Biergartengarnitur bis zum Zelt verstaut sind, soll aufgepeppt werden. Künstler Patrick Schmitz konnte schon zur Gestaltung gewonnen werden. „Wir brauchen handfeste Unterstützung bei der Hege und Pflege“, werden weitere Mitstreiter gesucht. Und auch Spender sind herzlich willkommen, denn Heimat zu bewahren kostet.

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