Grevenbroich Bürger säubern ihre Stadt

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich rief am Wochenende zum alljährlichen "Frühjahrsputz" auf. Rund 1700 Bürger beteiligten sich freiwillig an dieser Aktion. Gemeinsam wurden 75 Kubikmeter Müll eingesammelt.

Mit Schubkarren, blauen Säcken und kleinen Anhängern ausgerüstet, rückten am Samstag in allen Orten der Stadt freiwillige Helfer dem illegal entsorgten Müll zu Leibe. Auch die Wevelinghovener Schützen sagten dem Unrat in der Gartenstadt den Kampf an. Dass die Brauchtumsfreunde am "Frühjahrsputz" der Stadt teilnehmen, ist so etwas wie Tradition. Günter Piel (58) organisierte vor zwölf Jahren die erste Aufräum-Aktion der Schützen. "Die Stadt machte damals den Vorschlag – und seitdem sind wir jedes Jahr dabei gewesen", so der BSV-Vizepräsident.

Rund 30 Schützen trafen sich am Samstag am Denkhaus, um gegen kleine Bonbonpapierchen oder große wilde Müllkippen anzugehen. Ansgar Rieden (38) ist schon seit Jahren dabei. "Ich helfe sonst immer mit einem kleinem Lastwagen, doch der ist derzeit leider kaputt", so der Schütze des Artilleriekorps. Zusammen mit seinen Zugkameraden zog er schon ganze Couchgarnituren aus dem Wäldchen am Tribünenweg. Für wilde Müllkippen hat Rieden kein Verständnis: "Mich macht es sehr sauer, wenn ich sehe, was die Leute alles in der Natur entsorgen. Sperrmüllentsorgung kostet nichts – und trotzdem entsorgen viele rücksichtslose Menschen ihren Hausstand im Wald", sagt er wütend.

Nikolai Dohlen übernahm 2007 das Amt von Günter Piel und kennt die Stellen der illegalen Müllentsorger. "Am Tribünenweg und an den Auf- und Abfahrten der Landstraße 361 ist es immer sehr schlimm", berichtet der 31 Jahre alte Schriftführer des Bürgerschützenvereins. Einige Tage vor der eigentlichen Aktion geht Hubert Gaspers schon einmal die Wege ab und markiert Sammelstellen, wo die Zivildienstleistenden vom Schneckenhaus nachher die Säcke abholen können.

Ralf Dietrich ist der Organisator der Stadt Grevenbroich und koordiniert zusammen mit Norbert Wolf vom Schneckenhaus die Aktion. "Ein großes Problem waren in diesem Jahr die vielen Mülltonnen der EGN. Viele Bürger entsorgten die alten Tonnen einfach im Wald", so Dietrich. Weitere Funde waren: Fernseher, Autobatterien, Hausstand und ein Paar Skier. Insgesamt konnte die Stadt auf 1700 Teilnehmer zurückgreifen, welche 75 Kubikmeter Müll in den Ortsteilen und in der Stadtmitte sammelten. "Wir sind froh, dass sich so viele Menschen um die Natur Gedanken machen und uns an einem solchen Tag unterstützen. Ich kann mich im Namen der Stadt nur bei allen Helfern bedanken", erklärte Dietrich.

Die Wevelinghovener konnten nach rund zweistündiger Arbeit auf etwa 50 volle Müllsäcke blicken und ließen den Tag bei einer heißen Erbsensuppe und kühlen Getränken ausklingen. Die Zivildienstleistenden der Stadt konnten um 19:30 Uhr Feierabend machen und darauf hoffen, dass Grevenbroich jetzt eine Zeit lang sauber bleibt.

(NGZ)
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