Grevenbroich Bürger fordern Supermarkt

Grevenbroich · Die Klagen über den fehlenden Supermarkt in Alt-Kapellen reißen nicht ab. Bürger sammelten jetzt über 250 Unterschriften. Bislang blieben die Gespräche für ein Geschäft im früheren Rewe-Markt ohne Erfolg.

 Käthe Priemsch, Christa Kremer und Simon Priemsch (v.l.) sind mit der Nahversorgung in Alt-Kapellen unzufrieden. Viele Bewohner fordern einen zweiten Supermarkt – und machten das jetzt mit ihren Unterschriften deutlich.

Käthe Priemsch, Christa Kremer und Simon Priemsch (v.l.) sind mit der Nahversorgung in Alt-Kapellen unzufrieden. Viele Bewohner fordern einen zweiten Supermarkt – und machten das jetzt mit ihren Unterschriften deutlich.

Foto: H. Jazyk

Viele Kapellener vermissen einen Lebensmittelmarkt im alten Teil des Ortes – auch drei Jahre nach dem Umzug des Rewe-Marktes von der Stadionstraße ins Neubaugebiet. Nun gibt's eine Initiative: Kapellener Bürger haben in Geschäften 250 Unterschriften gesammelt. Das Ziel: Im nach wie vor leer stehenden Ladenlokal soll wieder ein Supermarkt einziehen.

Der Kapellener CDU-Ortsverband übernahm die Aufgabe, die Liste an Bürgermeisterin Ursula Kwasny weiterzugeben. "Kapellen braucht einen zweiten Markt", betont Vorsitzende Maria Becker. "Vielen älteren Menschen, die etwa auf einen Rollator angewiesen sind, fällt es schwer, den Berg hinauf bis zum neuen Rewe zu laufen. Wir hören immer wieder Klagen. Auch andere, denen kein Auto zum Einkaufen zur Verfügung stehen, sind betroffen." Im alten Teil des Dorfes gebe es an Lebensmittelgeschäften nur noch Bäckereien. "Und nach Rewe ist ja auch die Metzgerei Schillings ins Neubaugebiet gezogen", so Becker. Auch CDU-Ratsherr Ralf Cremers sieht Handlungsbedarf: "Alt-Kapellen droht immer mehr unter die Räder zu kommen. Ein neuer Markt könnte eine Initialzündung für die Ansiedlung weiterer Geschäfte hier sein", so Cremers. "Ich finde das Engagement der Kapellener, Unterschriften zu sammeln, toll."

Seit Jahren laufen Gespräche, um das Gebäude wieder mit Leben zu füllen. "Interessenten sind nach wie vor Netto, Aldi und Penny – eine Entscheidung steht aber noch aus", sagt Wirtschaftsförderer Ulrich Held. Für den 23. November ist ein Gespräch zwischen Bürgermeisterin Ursula Kwasny und der Eigentümerin der Immobilie, Marie-Cäcil Dahlmann, vorgesehen, "um nach einer Lösung zu suchen", so Kwasny. "Laut dem Einzelhandelsstandortgutachten gibt es genügend Nachfrage für zwei Märkte in Kapellen."

Marie-Cäcil Dahlmann bestätigt die Verhandlungen mit den Lebensmittlern. "Ich bin selbst sehr daran interessiert, dass das Gebäude nicht weiter brach liegt. Aber es muss sich auch wirtschaftlich rechnen." Ein Problem bei dem Lokal mit rund 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: "Das Grundstück ist für die Unternehmen nicht optimal. Es ist für sie schwierig, dafür ein Konzept zu entwickeln, das ihren heutigen Anforderungen entspricht", so Dahlmann.

Nach Auskunft der Eigentümer-Familie hatte es bereits einen unterschriftsreifen Vertrag mit Netto gegeben, doch dann habe der Konzern fürs Areal neu geplant. Unterschiedliche Vorstellungen gab es auch darüber, ob die Unternehmen das Gelände pachten oder kaufen. "Unter Umständen sind wir auch bereit, das Grundstück zu veräußern", so Marie-Cäcil Dahlmann.

(NGZ)
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