Grevenbroich Breslauer Straße wird zugeparkt

Grevenbroich · Anwohner fordern Parkverbot auch für Autofahrer aus den Nachbarstraßen.

 Wo früher Anwohner parkten, stellen jetzt Autofahrer aus den Nachbarstraßen die Breslauer Straße zu, demonstriert Jakob Mertens mit diesem Foto.

Wo früher Anwohner parkten, stellen jetzt Autofahrer aus den Nachbarstraßen die Breslauer Straße zu, demonstriert Jakob Mertens mit diesem Foto.

Foto: Jakob Mertens

Seit 50 Jahren wohnt Jakob Mertens schon an der Breslauer Straße. Seinen Pkw hat er immer vor dem Haus parken können - und mehr noch. "Als unsere Kinder noch mit bei uns wohnten, standen vier Autos vor dem Haus," berichtet der 78-Jährige, für den sich die Zeiten aber plötzlich gewandelt haben. Denn nun gibt es auf einmal Knöllchen fürs Parken an der Breslauer Straße: 15 Euro sollten Mertens und auch eine Reihe von Nachbarn zahlen, hatte die Bußgeldstelle der Stadt Grevenbroich verfügt. Die Begründung: Die Straße sei zu eng, wenn dort geparkt werde. Rettungsfahrzeuge und Müllwagen kämen nicht mehr durch.

Nachdem er zunächst Einspruch gegen das Verwarngeld bei der Stadt einlegte, ihm dieser Sachverhalt aber so erklärt worden war, zahlte Jakob Mertens zwar die 15 Euro. Fortan stellte er sein Auto auch brav 50 Meter weiter vor seiner Garage ab, wie er berichtet. Auch die übrigen Nachbarn hätten ihre Verwarngelder gezahlt und parkten jetzt nicht mehr vor ihren Häusern, sagt Mertens. Doch zu seiner Verwunderung muss es sich in der Umgebung sehr schnell herumgesprochen haben, dass es plötzlich freie Parkplätze an der Breslauer Straße gab. "Bei uns wird es immer nach Feierabend und an den Wochenenden voll. Dann parken alle möglichen Leute aus den umliegenden Wohnblocks die Breslauer Straße zu. Aber genau zu diesen Zeiten sollte die Bußgeldstelle der Stadt mal ihre Leute rausschicken", hat der Anwohner der Stadtverwaltung auch bereits schriftlich vorgeschlagen. Denn er fordere Gerechtigkeit und Gleichbehandlung: "Wenn wir Anwohner Verwarngelder zahlen müssen, dann muss das doch auch für alle anderen gelten, die hier parken", fordert der 78-Jährige. Deshalb hat Mertens der Stadtverwaltung empfohlen, anstelle des Tempo-30-Schildes in der Breslauer Straße ein Parkverbotsschild aufzustellen. Auf Antwort warte er aber vergeblich, seit er die Stadtverwaltung am 8. Dezember angeschrieben habe.

Auf Redaktionsnachfrage hieß es gestern aus dem Rathaus: Die Situation sei in der Verwaltung bekannt, es werde an einer Lösung gearbeitet. Verschiedene Fachabteilungen seien mit dem Thema befasst.

(NGZ)
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