Grevenbroich Braunkohle: Kritik an den Grünen

Grevenbroich · Betriebsrat und SPD-Ratsherr Jürgen Linges kontra Grünen-Fraktionschef.

Jürgen Linges, Betriebsrat und Vorsitzender der Vertrauensleute im Tagebau Garzweiler, übt scharfe Kritik an den Grevenbroicher Grünen. Hintergrund sind Äußerungen von Fraktionschef Dirk Gawlinski, dass seine Partei die Braunkohlepläne von Sigmar Gabriel (SPD), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, unterstützt. "Die Grünen haben in der Sache nicht Recht", sagt Linges. "Die Auswirkungen dieser Politik wären für Grevenbroich dramatisch. Wer anderes behauptet, spielt die Problematik kurzsichtig herunter."

Nach den Plänen aus dem Gabriel-Ministerium soll für Kraftwerke, die älter als 20 Jahre sind und deren Kohlendioxidausstoß über einer Freibetragsgrenze liegt, eine nationale Klimaschutzabgabe eingeführt werden. Insgesamt sollen bis 2020 rund 22 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Jürgen Linges, der selbst für die SPD im Grevenbroicher Stadtrat sitzt, betont, dass der über Jahrzehnte angelegte Strukturwandel im Rheinischen Revier keineswegs kompatibel mit dem Eckpunktepapier aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sei. Zudem hatten die Grünen erklärt, dass Rechnungen, die von 100 000 gefährdeten Arbeitsplätzen ausgehen, zu hoch gegriffen seien. "Das ist falsch. Diese Zahlen stimmen vollkommen", meint Linges. "Äußerungen, die auf andere Zahlen verweisen, sind weit weg von der Realität."

Der Betriebsrat organisiert zurzeit die Teilnahme an einer Demonstration in Berlin. Los geht es am Samstag, 25. April, um 4.30 Uhr. Mittags wird es vom Wirtschaftsministerium zu einer Kundgebung vor dem Kanzleramt gehen.

(abu)
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