Grevenbroich Brandschutzmängel legen Flugplatz lahm

Grevenbroich · Der Aero-Club Grevenbroich-Neuss hat Post aus dem Rathaus bekommen: Der Flugplatz der Segelflieger muss wegen Mängeln beim Brandschutz gesperrt werden. Das Flugplatzfest fällt aus, der Auftritt der Band "Stixx" wird verlegt.

 Derzeit sind auf der Gustorfer Höhe keine Starts und Landungen für Segelflieger möglich.

Derzeit sind auf der Gustorfer Höhe keine Starts und Landungen für Segelflieger möglich.

Foto: Aero-Club (Archiv), LB, ON

Der Aero-Club Grevenbroich-Neuss muss sein Flugplatzfest absagen. Ursprünglich war die nächste Auflage der jährlichen Veranstaltung, zu der stets mehr als 2000 Besucher kommen, für den 13. und 14. September geplant. Doch daraus wird nichts. Der Grund: Das Vereinsgelände und das Gebäude der Segelflieger auf der Gustorfer Höhe dürfen zurzeit nicht genutzt werden. Diese Maßnahme hat der Vorstand des Aero-Clubs nach einem entsprechenden Schreiben des städtischen Bauordnungsamts ergreifen müssen.

 Norbert Diekneite (l.), Günter Keser (M.) und Elmar Hennecke bei einer Ortsbegehung an Löschteich.

Norbert Diekneite (l.), Günter Keser (M.) und Elmar Hennecke bei einer Ortsbegehung an Löschteich.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Stein des Anstoßes ist im Wesentlichen der Löschteich auf dem Vereinsgelände. Bei einer Begehung hatte die Feuerwehr angemahnt, dieser sei verschlammt und enthalte nicht die nötige Menge an Löschwasser. Zudem müsse ein neuer Anschluss für den Schlauch gelegt werden. Norbert Diekneite, Vorsitzender der Abteilung Segelflug, hatte noch gehofft, dass der Verein die Maßnahmen erst nach der Saison ergreifen müsse. "Zumal sich für einen Löscheinsatz im Brandfall auch noch ein Hydrant in der Nähe befindet", betont er. Doch dann kam vor wenigen Tagen das Schreiben vom Bauordnungsamt. Das Gelände musste sofort gesperrt werden. "Davon waren wir dann doch sehr überrascht", sagt Diekneite. Seither ruht der Vereinsbetrieb der Segelflieger. Das Flugplatzfest musste abgesagt werden - zum ersten Mal in seiner Geschichte. Die Stadt selbst gibt zu der Maßnahme keine Stellungnahme ab.

 Mit diesem Aushang wird darauf hingewiesen, dass derzeit kein Segelflugbetrieb stattfinden darf.

Mit diesem Aushang wird darauf hingewiesen, dass derzeit kein Segelflugbetrieb stattfinden darf.

Foto: ON

Im Rathaus wird auf Vorstand und Geschäftsführung des Aero-Clubs verwiesen. "Dort sind alle Anforderungen bekannt", sagt Stadtsprecherin Ines Hammelstein. Für die rund 70 Segelflieger des Vereins - hinzu kommen 90 Mitglieder der Modellflugabteilung - bedeutet dies auch finanziell einen harten Schlag. Das Flughafenfest spülte auch immer Geld in die Kassen, bisweilen rund 10 000 Euro. Diese Summe fehlt nun nicht nur, sondern es gibt stattdessen Kosten für die Wiederherstellung des Löschteichs. Dabei geht es nicht nur um eine Entschlammung. Es muss auch eine neue Folie zur Abdichtung angebracht werden. Das Wasser ist bereits größtenteils abgepumpt, zudem wurde in dem als Biotop angelegten Areal der erforderliche Grünschnitt vorgenommen. Für die restlichen Arbeiten werden nun Angebote eingeholt. Günter Keser, Geschäftsführer des Aero-Clubs, geht davon aus, dass sich die Kosten im Endeffekt im fünfstelligen Bereich bewegen. Immerhin eine Übergangslösung ist so gut wie gefunden: Der Nachwuchs der Segelflieger kann für seine Übungsstunden nach Mönchengladbach-Wanlo ausweichen.

Der Aero-Club arbeitet nun daran, dass sein Gelände rasch wieder freigegeben werden kann. "Wir hoffen, dass wir den Flugbetrieb Anfang Oktober wieder aufnehmen können", sagt Diekneite. Dann soll es auch noch ein "Flugplatzfest light" geben: Der Auftritt der Grevenbroicher Kult-Band "Stixx" soll auf den 25. Oktober verlegt werden. "Dann wird es eben ein Saison-Ausklangsfest", sagt Diekneite.

(NGZ)
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