Grevenbroich Boris Schnitzler – Trödelprofi für das ZDF

Grevenbroich · Der 38 Jahre alte Grevenbroicher ist in der neuen Reihe "Boris, der Trödelprofi" zu sehen. In zwei Wochen hat er seine nächsten Drehtage. Sein erster Einsatz bei einer Familie in Niedersachsen wird am kommenden Montag im TV gezeigt.

 Der Trödelprofi und sein erster TV-Einsatz: Boris Schnitzler (l.) hat die Familie Deckers im niedersächsischen Adenstedt besucht, die eine 500 Quadratmeter große Scheune voller Trödel hatte.

Der Trödelprofi und sein erster TV-Einsatz: Boris Schnitzler (l.) hat die Familie Deckers im niedersächsischen Adenstedt besucht, die eine 500 Quadratmeter große Scheune voller Trödel hatte.

Foto: ZDF/Cornelia Landgraf

Bei den 50er-Jahre-Sesseln hätte Boris Schnitzler beinahe gesagt: "Tut mir leid, Leute, aber keine Chance." Doch der 38 Jahre alte Trödelexperte weiß, dass es auf jeden Versuch ankommt — und geriet ins Staunen. "Wir haben tatsächlich einen Käufer gefunden, der genau diese Sessel gesucht hat. Damit hatte ich nicht gerechnet", gesteht er. Seit Jahren ist Boris Schnitzler ein Experte in Sachen An- und Verkauf gebrauchter Gegenstände. Inzwischen ist auch das Fernsehen auf ihn aufmerksam geworden: Für das ZDF dreht der Grevenbroicher die neue Reihe "Boris, der Trödelprofi". Vom 17. bis 19. Januar steht er wieder vor der Kamera. Es ist seine zweite Mission. "Wohin es geht, darf ich aber noch nicht verraten", sagt Schnitzler.

Dafür wird sein erster Fall am Montag, 6. Januar, noch einmal im Fernsehen gezeigt. Auf "ZDFinfo" ist ab 12.25 Uhr zu sehen, wie Boris Schnitzler der Familie Deckers im niedersächsischen Adenstedt beim Ausmisten hilft. Dabei stößt er auf eine ganze Reihe wertvoller "Altlasten", die er an den Mann bringt. Von seinen Gastgebern schwärmt er sogar — auch, weil ihr Fundus für einen Trödel-Fan wie ihn eine veritable Schatzgrube war: Die Familie Deckers nutzte eine 500 Quadratmeter große Scheune als Abstellfläche für alles, was sich in mehreren Generationen angesammelt hat. Von den 50er-Jahre-Sesseln über altes Friseurequipment, Waschbecken, eine Modelldampfmaschine und Modelleisenbahnen. "Wahnsinn, was die alles haben", dachte Schnitzler, als er die Scheune betrat. Allerdings gibt es auch für einen Fachmann wie ihn Dinge, die selbst an Liebhaber nicht mehr zu vermitteln sind. Wie viel von dem Trödel der Familie Deckers der Grevenbroicher zu Barem machen konnte, ist bei "Boris, der Trödelprofi" zu sehen. Seinen ersten Dreh für das neue Format empfand Schnitzler als spannend. "Aber es ist auch anstrengend", räumt er ein. Neuland war die Fernsehpräsenz für ihn nicht: Auch in der RTL II-Doku-Soap "Der Trödeltrupp" war er schon zu sehen — allerdings nicht, wie jetzt beim ZDF, als Hauptfigur.

Boris Schnitzler hat schon früh seine Begeisterung für den Handel mit Trödelware entdeckt. Seit Jahren betreibt er an der Bahnstraße in der Grevenbroicher Innenstadt das Geschäft "Eurozahler", das mit seinem angeschlossenen Internethandel floriert. Inzwischen arbeiten im Geschäft bis zu zehn Mitarbeiter, zwischen 700 und 900 Pakete gehen jeden Monat vom Ladenlokal aus zu Kunden.

Dabei ist nicht immer leicht vermittelbar, weshalb es für bestimmte Sachen noch einen Markt gibt — und für andere nicht. "Schreibmaschinen zum Beispiel waren über Jahre so gut wie gar nicht gefragt", sagt Boris Schnitzler. "Auf einmal haben Kunden aber wieder ein Interesse daran, kurzum: Der Markt ist wieder da." Bei anderen Dingen hingegen sieht es schlecht aus: "Wer vor fünf bis zehn Jahren noch viel Geld für eine Ausstattung zum Schneiden von VHS-Filmen gekauft hat, wird die heute kaum noch los. Das braucht einfach kein Mensch mehr", meint Boris Schnitzler.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort