Registrierungsaktion in Grevenbroich-Gindorf Blutkrebs: Große Hilfsaktion für Nicole

Gindorf · Eine Stammzellspende ist die einzige Überlebenschance für die 42 Jahre alte Erzieherin in der „Zaubermühle“. Der Förderverein der Tagesstätte und das Kita-Team organisieren jetzt eine Registrierungsaktion am Freitag, 7. Dezember.

 Für Nicole (42) wird dringend ein Stammzellspender gesucht, die Registrierungsaktion kann aber auch anderen Menschen helfen.

Für Nicole (42) wird dringend ein Stammzellspender gesucht, die Registrierungsaktion kann aber auch anderen Menschen helfen.

Foto: Privat

Helfer werden gesucht, Flyer verteilt, Geschäfte sagen Spenden zu. In der Kindertagesstätte „Zaubermühle“ ist eine große Hilfsaktion für die 42 Jahre alte Nicole angelaufen, die Erzieherin in der Kita leidet an Blutkrebs. Am Freitag, 7. Dezember, von 13 bis 19 Uhr sollen möglichst viele Menschen einen Wangenabstrich abgeben und sich bei der  DKMS (die Abkürzung steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei) registrieren lassen. Das Ziel: einen geeigneten Stammzellspender zu finden  für Nicole oder für andere. 600 bis 800 Teilnehmer werden erwartet. Schirmherr der Aktion ist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Tanzen ist die große Leidenschaft der verheirateten Jüchenerin, die seit drei Jahren als Erzieherin in der „Zaubermühle“ arbeitet, sie leitet die „Wichtel-Gruppe“. Dann die Diagnose, die ihr Leben schlagartig veränderte: Blutkrebs. Krankenhausaufenthalte und Chemotherapien bestimmen nun ihren Alltag. Doch sie und ihre Familie stehen nicht allein. „Ich war schockiert,. als ich von ihrer Krankheit hörte, berichtet Simone Welter, die 33-Jährige ist Vorsitzende des Kita-Fördervereins. „Die Kinder hängen an ihr, haben Bilder für sie gemalt“, berichtet Simone Welter, die selbst aktiv wurde: „Ich rief sofort bei der DKMS an und fragte: ,Wie können wir helfen?’“ Damit startete die Hilfsaktion „Gemeinsam für Nicole“.

„Als stark, selbstbewusst und taff“, beschreibt Verena Jansen (29) vom Förderverein die Erzieherin.  „Ich bin beeindruckt, wie sie mit der Krankheit umgeht“, erklärt Kindergartenleiterin Angelika Scherer, die bei der Aktion sofort mit im Boot war. „Zunächst war Nicole überrascht über die Registrierungsaktion. Sie freut sich, dass damit auch anderen Menschen geholfen werden kann.“

Die Welle der Hilfsbereitschaft ist groß, Kollegen, Eltern, Bekannte machen mit. „Für die Registrierungsaktion am 7. Dezember benötigen wir etwa 20 bis 25 Helfer. Zuerst habe ich mich gefragt, ob wir das wohl schaffen, doch es haben sich sofort viele gemeldet“, berichtet Angelika Scherer erfreut. Über Facebook und andere soziale Medien wird über den Registrierungstermin informiert, Geschäfte und Gastronomen haben  Unterstützung und Spenden zugesagt – etwa für Weckmänner. Kindergarten-Eltern backen Kuchen zur Stärkung der Besucher. Auch der Förderverein des Bürgerschützenvereins Gustorf und der Heimatverein Gustorf helfen: Ein großer Teil der Spenden-Erlöse der „Gustorfer Adventsmomente“ am 8. Dezember soll der Aktion zugute kommen. Für den Kampf gegen Blutkrebs wird nämlich auch Geld benötigt. Die Registrierung eines Spenders kostet die DKMS 35 Euro. Ein Spendenkonto ist auf der Homepage der DKMS zu finden.

Auch die Familie von Nicole ist  aktiv, der Schwiegervater hatte Kontakt zum Landrat aufgenommen, Hans-Jürgen-Petrauchke übernahm spontan die Schirmherrschaft, ruft zur Unterstützung auf.

Und so funktioniert die Registrierung am 7. Dezember in der Kita „Zaubermühle“ an der Turmstraße (Eingang Eschenstraße), bei der auch mindestens ein Vertreter der DKMS dabei ist. Nach einer Einverständniserklärung erfolgt ein Wangenschleimhautabstrich mit Wattestäbchen, um später im Labor die Gewebemerkmale zu bestimmen. Spender, die sich bereits früher registrieren ließen, müssen sich nicht erneut beteiligen.

Spender werden können gesunde Menschen zwischen 17 und 55 Jahren, einige Krankheiten sind aber Ausschlusskriterien. Passen die Gewebemerkmale für einen Erkrankten, steht zunächst eine Bestätigungstypisierung etwa beim Hausarzt an. Kommt es zur Stammzellspende, werden die Stammzellen in rund 80 Prozent der Fälle aus der Blutbahn entnommen, die Knochenmarkspende wird seltener angewendet.

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