Grevenbroich Blumen binden in Ägypten

Grevenbroich · Die einen fliegen zum Ausspannen, die anderen zum Arbeiten ins sonnige Ägypten. Katja Kottmann aus Wevelinghoven hat sich für die zweite Variante entschieden. Sie lebt und arbeitet in Sharm El Sheikh.

 Hat ihren Lebensmittelpunkt nach Ägypten verlegt: Katja Kottmann. Die Wevelinghovenerin arbeitet dort als Chef-Floristin, wo andere Urlaub machen.

Hat ihren Lebensmittelpunkt nach Ägypten verlegt: Katja Kottmann. Die Wevelinghovenerin arbeitet dort als Chef-Floristin, wo andere Urlaub machen.

Foto: Berns

Wenn Katja Kottmann (36) am 22. Juli mit gepackten Koffern ab Düsseldorf nach Sharm El Sheikh fliegt, erwartet sie kein Bade- oder Tauchurlaub in Ägypten. Wenn sie in dem beliebten Urlaubsland landet, beginnt für sie wieder der Arbeitsalltag. Die gelernte Floristin hat ihre Selbständigkeit vor rund zwei Jahren gegen eine Festanstellung in einem Fünf-Sterne-Hotel eingetauscht.

Mittlerweile ist die ehrgeizige Rheinländerin aber nicht nur für "ihren" Flower Tower im Grand Resort zuständig. Sie zeichnet für fünf weitere Blumenläden der Hotelkette Red Sea verantwortlich. Damit nicht genug: Seit April fliegt Katja Kottmann regelmäßig von Sharm El Sheikh auch in die Urlaubsmetropole Hurghada, um dort noch zwei weitere Blumenläden zu managen.

Internationale Berufserfahrung

Katja Kottmann ist mit Schnittblumen und Topfpflanzen aufgewachsen. Als sich ihre Mutter vor 30 Jahren in ihrem Elternhaus an der Oberstraße mit "Ellys Blumenladen" selbständig machte, wurde der Grundstein für ihre spätere Berufswahl gelegt. Auch wenn ihr Weg vorgezeichnet war, die typische Kundenfrage "Kind, willst Du das später auch mal machen?" beantwortete sie stets mit einem energischen "Nein". "Das war nur vorgeschoben", räumt sie heute offen ein.

Ihre Ausbildung in Düsseldorf schloss sie mit Bestnoten ab. Das nötige Selbstbewusstsein hat sie von Mutter Elly (59) mit in die Wiege gelegt bekommen. Und so sammelte Katja Kottmann Berufserfahrungen in Köln und Frankfurt, aber auch in Italien, Südtirol und in der Türkei behauptete sie sich als erfolgreiche Floristin. Für zwei Jahre kehrte sie in die Gartenstadt zurück, tauschte die Festanstellung gegen die Selbständigkeit.

Eine Stellenanzeige im Internet "Floristin für Hotelkette gesucht" veränderte im Sommer 2008 ihr Leben. "Ich löste innerhalb von vier Wochen meinen Blumenladen auf. Das ging alles blitzschnell", beschreibt sie ihre Entschlossenheit. Dann musste sie sich noch entscheiden: Neben Sharm El Sheikh lockte auch Dubai mit einem Angebot. Die Wevelinghovenerin entschied sich gegen das Emirat und für Ägypten. "Ich habe alles richtig gemacht", lehnt sie sich entspannt zurück. Sie arbeitet nicht nur im Grand Resort, sie lebt auch in dem Fünf-Sterne-Hotel. Ein Luxus, den Katja Kottmann neben ihrem Beruf "genießt". Sie braucht sich weder um Haushalt, Wäsche, Einkauf noch ums Kochen zu kümmern: "Wir haben allein im Hotel sieben Restaurants."

Bis zu ihrem Rückflug am Donnerstag will die 36-Jährige die Zeit noch nutzen, um einige Floristinnen anzuwerben: "Ich brauche für die sieben Läden unbedingt fachliche Verstärkung." Zudem steht auf ihrer Punkteliste, der Einkauf von Deko-Artikeln. Um die Schnittblumen kümmert sie sich von Ägypten aus: "Die Blumen kommen alle per Flugzeug aus Holland."

(NGZ)
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