Grevenbroich Bezahl-Parkplätze für Lehrer?

Grevenbroich · In Bremen und Düsseldorf bereits Alltag, in Krefeld, Köln und Bonn noch in der Diskussion: kostenpflichtige Parkplätze für Pädagogen. FDP und Grüne wollen darüber jetzt in den Fraktionen beraten.

Knappe Kassen in vielen Kommunen wie in Grevenbroich: Eine Möglichkeit, die großen Löcher zu reduzieren, ist die Bewirtschaftung von Lehrerparkplätzen. Dies wird zurzeit in Krefeld, Köln und Bonn diskutiert. Auch in Grevenbroich wollen sich die Fraktionen von FDP und Grünen nach Informationen unserer Zeitung in den Fraktionssitzungen damit beschäftigen. "Grevenbroich ist Nothaushaltskommune. Wir sind verpflichtet, zusätzliche Einnahmemöglichkeiten zu prüfen", so FDP-Sprecher Markus Schumacher.

Neu ist das Thema für Grevenbroich nicht. Bereits vor zwei Jahren hatten die Liberalen beantragt, nicht nur Lehrer fürs Parken zahlen zu lassen. Sie wollten zudem die bisher kostenfreien Stellflächen am "Platz der Republik" bewirtschaften. Allerdings fanden sie für diese Pläne keine Ratsmehrheit. Unter anderem hatte sich Fred Schlangen als Chef des Werberings vehement gegen kostenpflichtige Parkplätze in Citynähe ausgesprochen; die Händler fürchteten Umsatzverluste. Doch gestorben ist diese Idee für die Grevenbroicher FDP damit noch nicht, wie deren Vorsitzender Manfred Hermanns erklärt. Er will sich unverändert "für ein neues Parkraum-Konzept in der Innenstadt" starkmachen.

In Bonn hat die Ratsmehrheit aus CDU und Grünen die Kostenpflicht für Lehrer-Parkplätze geplant. Bisher müssen die Mitarbeiter der Verwaltung fürs Autoabstellen bezahlen. Durch die 511 Stellflächen an den 24 Verwaltungsgebäuden nimmt die Verwaltung 220 000 Euro pro Jahr ein. Nun sollen auch die 1700 Stellplätze für Pädagogen bewirtschaftet werden.

Auch die Grevenbroicher Verwaltungsmitarbeiter müssen fürs Parken bezahlen. "Einige stellen ihren Wagen am Platz der Republik ab", weiß Stadtsprecher Andreas Sterken. Zudem verfüge die Verwaltung über ein Kontingent von 100 Plätzen im Montanushof. Kosten für die Nutzer: 13 Euro pro Monat.

FDP will neues Parkraumkonzept

Um auch Lehrerparkplätze bewirtschaften zu können, müsste die Verwaltung wissen, wie viele es davon an den Grundschulen und weiterführenden Schulen überhaupt gibt. Doch das weiß zurzeit niemand. "Einige Schulen, wie etwa die Grundschule in Neuenhausen, haben keine Lehrerparkplätze", so der Rathaus-Sprecher. Größere Einheiten, wie das Pascal- oder Erasmus-Gymnasium, hätten zwar eigene Parkflächen, doch seien diese nicht immer ausreichend.

"Die Stadt hat alle Einnahmen nötig", meint Dieter Dorok, Chef von Bündnis 90/Die Grünen. Das Thema Parkraumbewirtschaftung sei für ihn nicht abgeschlossen.

(NGZ/url)
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