Grevenbroich Betriebsrat sieht Zukunft fürs Kraftwerk

Grevenbroich · Manfred Holz geht davon aus, dass Frimmersdorf noch bis zum Jahr 2018 am Netz sein wird.

 Nach Einschätzung von Betriebsrat Manfred Holz wird das Frimmersdorfer Kraftwerk noch bis zum Jahr 2014 am Netz sein.

Nach Einschätzung von Betriebsrat Manfred Holz wird das Frimmersdorfer Kraftwerk noch bis zum Jahr 2014 am Netz sein.

Foto: M. Reuter

RWE will weitere 10 000 Stellen kappen, alleine in den Kraftwerken sollen künftig 2500 Jobs gestrichen werden. Dass es in den drei Grevenbroicher Betrieben zu Entlassungen, gar Härtefällen kommen wird, davon geht Manfred Holz zurzeit nicht aus: "Zwar werden auch hier in den kommenden Jahren einige Arbeitsplätze abgebaut, doch das wird sozialverträglich geschehen — davon bin ich felsenfest überzeugt", erklärt der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende von RWE Power.

Nach seiner Einschätzung werde dieser Job-Abbau ausschließlich über die Altersteilzeit geregelt. "Wir haben ein sehr hohes Potenzial an Mitarbeitern, die von den Lebensjahren her in diese Kategorie fallen, das werden wir vernünftig hinbekommen", zeigt sich Holz zuversichtlich. Wohl aber könnte es zu Verschiebungen kommen — das heißt: "Mitarbeiter, die zum Beispiel heute im Kraftwerk Niederaußem tätig sind, müssen damit rechnen, künftig ihren Arbeitsplatz etwa in Neurath zu finden."

Wie andere deutsche Versorger leidet auch RWE unter den Folgen der Energiewende, immer mehr Kraftwerke schreiben rote Zahlen. Bereits seit einigen Monaten steht der Standort Frimmersdorf daher unter intensiver wirtschaftlicher Beobachtung des Konzerns. Manfred Holz glaubt aber nicht, dass es zu einer frühzeitigen Schließung des Betriebs mit 220 Mitarbeitern kommen wird. "Zwei 300-Megawatt-Blöcke werden nicht so einfach außer Betrieb genommen. Denn werden sie abgeschaltet, würden die Allgemeinkosten anderer Blöcke automatisch steigen — das wäre ein Dominoeffekt", sagt er.

Der Betriebsratsvorsitzende geht davon aus, dass die 300-Megawatt-Anlagen "Paula" und "Quelle" noch bis 2018 am Netz sein werden. "Es sei denn, es würde zwischenzeitlich ein Riesenschaden entstehen, der es notwendig macht, die Anlage neu zu bewerten", meint Holz: "Aber das will ich nicht hoffen."

Die beiden Kraftwerke in Neurath sieht Manfred Holz nicht in Gefahr: "Von allen Standorten ist Neurath der beste, er steht super da. Nicht einer der Blöcke ist auf der ,roten Liste' zu finden." Die Diskussion um einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Tagebau Garzweiler II hält er vor diesem Hintergrund für "absoluten Quatsch" — denn: "Um weiterhin Strom produzieren zu können, brauchen wir eine gesunde Mischung der Braunkohle aus Hambach und Garzweiler."

Jobangst sei in den heimischen Kraftwerken derzeit nicht vorhanden, erklärt Holz. Vielmehr würden sich die Gespräche hauptsächlich darum drehen, wie, wo und wann es den Mitarbeitern ans Geld gehe. "Es sind Themen wie das Streichen von Prozenten bei Mehrarbeit, die die Kollegen und uns beschäftigen."

(NGZ)
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