Grevenbroich Betriebsräte sorgen sich um die Folgen der Energiewende

Grevenbroich · Politischer Treff im Willy-Brandt-Haus in Grevenbroich.

Grevenbroich: Betriebsräte sorgen sich um die Folgen der Energiewende
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Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel trafen sich jetzt 19 Betriebsräte aus der Energie- und Metallindustrie zum politischen Austausch im Willy-Brandt-Haus in Grevenbroich. Dabei kritisierten die Arbeitnehmervertreter - unter anderem von RWE und Erftcarbon - die "immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen".

"Viele Kollegen fühlen sich von der Bundes- und Landespolitik nicht mehr mitgenommen. Dabei wurde auch deutlich eine Kritik an der Programmatik der SPD geäußert", fasste Thiel einen Aspekt der Diskussion zusammen. Nach Ansicht der Betriebsräte würden die Erfolge der SPD - etwa der Mindestlohn - nicht den Sozialdemokraten, sondern meist der Bundeskanzlerin angerechnet werden. "Ich nehme diese Kritik ernst", sagte Thiel.

Insbesondere äußerten die Betriebsräte große Sorgen wegen der Auswirkungen der Energiewende auf ihre Arbeitsplätze, dem anstehenden Strukturwandel und der Leitentscheidung. Thiel versicherte in diesem Zusammenhang, weiterhin für gute Rahmenbedingungen im Revier zu kämpfen. "Wir können uns einen Strukturbruch in der Region nicht leisten", sagte Thiel: "Die Leitentscheidung muss jetzt möglichst schnell verabschiedet werden, damit die Landesregierung die Planungssicherheit für den Braunkohletagebau bis 2050 herstellen kann."

Gleichzeitig ermunterte Thiel die Betriebsräte, vor Ort aktiver zu werden und mehr Präsenz zu zeigen: "Es ist wichtig, für die gesellschaftliche Akzeptanz von Industrie und Wirtschaft zu werben, die Voraussetzung für Wohlstand und gute Arbeitsplätze sind. Deren Bedeutung wird in breiten Teilen der Bevölkerung nicht mehr angemessen wertgeschätzt und von anderen Themen überlagert." Nach Rainer Thiels Meinung müssten jetzt alle Seiten zusammenarbeiten, um die Herausforderungen des Strukturwandels im Revier zu bewältigen. "Das kann nur gemeinsam gelingen."

(NGZ)
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