Grevenbroich Beschwerden über wilde Müllkippen
Grevenbroich · Stadt lässt sich bei der Beseitigung mehr Zeit als Nachbargemeinde Jüchen.
Eine Kampagne gegen illegalen Müll hat die Nachbargemeinde Jüchen gestartet - und dabei ein Versprechen abgegeben: "Wenn Bürger die Verwaltung über Abfall-Ablagerungen informieren, sollen diese binnen 24 Stunden beziehungsweise am nächsten Werktag beseitigt werden", hatte Bürgermeister Harald zillikens angekündigt. In Grevenbroich gibt es eine solche Aktion nicht, und die Stadt plant für die Beseitigung auch deutlich größeren zeitlichen Spielraum ein. Mehrere Müllablagerungen auf der Gustorfer Höhe wurden gestern Morgen aus der Bürgerschaft gemeldet. Sogar einen Grill ließen Unbekannte - vermutlich nach Gebrauch - in der Landschaft stehen. Wann ist der Abfall weg? "Der Müll wird in dieser oder in der nächsten Woche von einer Firma abgeholt", teilt Stadtsprecher Andreas Sterken mit.
Der Grund für diese lange Frist: "Aus Kostengründen werden mehrere Transportfahrten zusammengelegt", erläutert Sterken, der betont: "Bei Gefahr wird natürlich sofort gehandelt." 33 000 Euro kostete der Stadt im vergangenen Jahr die Beseitigung wilder Kippen, 2015 beliefen sich die Ausgaben bis März bereits auf mehr als 8000 Euro. Jedes Jahr wird 180 bis 200 Mal wilder Müll gemeldet.
Vom großen Frühjahrsputz der Grevenbroicher ist nur vier Wochen danach an vielen Stellen nichts mehr zu sehen - längst nicht nur auf der Gustorfer Höhe. Auch im näheren Umfeld der City sieht es an manchen Stellen schon wieder wüst auf. "Ein Teil der Apfelwiese lag am Sonntag voller Müll, Essensreste und Glasflaschen. Das ist unmöglich", erklärt Yvonne Ziechner aus Orken empört. "Auch in der Erft lagen zerschmissene Flaschen", das sei eine Gefahr, wenn im Sommer Menschen ihre nackten Füße ins Wasser halten", so die 34-Jährige.
Sterken betont, dass "die Stadt bemüht ist, wilden Abfall schnell zu entfernen. Die Erfahrung zeigt aber, dass dort, wo Müll liegt, bald weiterer hingeworfen wird". Bürger, die der Stadt Müllablagerungen melden wollen, können sich an Sofia Bauer unter 02181 608448 wenden.
