Neukirchener pilgern seit 1677 jedes Jahr Stabwechsel bei den Bergheim-Pilgern

Neukirchen · Seit 1677 wandern Neukirchener jedes Jahr zur Kirche St. Remigius. Nun gibt es einen Wechsel bei den Vorbetern. Was es mit der außergewöhnlichen Tradition auf sich hat und wer sie aufrechterhält.

 Drei Vorbeter sind Teil der Pilgergruppe: Johannes Kreuels (li.) übergibt symbolisch den Stab an Thomas Stenbrock (M.). Stefan Offer zeigt die Fahne, die bei der Fußwallfahrt mitgenommen wird.

Drei Vorbeter sind Teil der Pilgergruppe: Johannes Kreuels (li.) übergibt symbolisch den Stab an Thomas Stenbrock (M.). Stefan Offer zeigt die Fahne, die bei der Fußwallfahrt mitgenommen wird.

Foto: Kandzorra, Christian

Es ist eine bemerkenswerte Tradition: Seit 344 Jahren pilgern Gläubige aus Neukirchen und Umgebung jedes Jahr mindestens 25 Kilometer zu Fuß nach Bergheim im Rhein-Erft-Kreis – zum Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter. In all den Jahren ist die Fußwallfahrt kein einziges Mal ausgefallen. Dabei liegt der ursprüngliche Anlass der Pilgerreise in weiter Ferne: Denn damals, 1677, war in Neukirchen und in weiten Teilen des Rheinlands die Pest ausgebrochen. Die Krankheit brachte vielen großes Leid, einigen den Tod. Zur „Absendung“ der tödlichen Krankheit pilgerten damals Gesunde nach „Bethlehem-Bergheim“ – und das sieben Tage in Folge. Als sie am siebten Tag zurückkehrten, so die Überlieferung, kam es zu keinen neuen Pest-Fällen in Neukirchen. Die Bürger versprachen, zum Dank fortan jedes Jahr dorthin zu pilgern.