Fahrrad-Training auf dem Schulhof der Grundschule Beim "Spiegelei" richtig reagieren

Fahrrad-Training auf dem Schulhof der Grundschule · Eigentlich fühlt sie sich ganz fit auf ihrem Fahrrad. Die Verkehrszeichen kennt sie genau und vor der Radfahr-Prüfung im nächsten Jahr hat Rojda Elitog (10) überhaupt keine Angst. Der gleichaltrige Marco Zaun dagegen hat bereits im Mai seine Prüfung. Dafür muss er noch kräftig das Linksaabbiegen üben, denn er vergisst immer, dabei den Kopf nach hinten zu drehen. Da heißt es üben, üben, üben - das Fahrrad zu beherrschen und dann auch noch auf die Verkehrsregeln zu achten, das ist nicht einfach. Deshalb bietet die Kreispolizeibehörde mit Verkehrssicherheitsberater Georg Grambusch (r.) noch bis Donnerstag einen Übungs-Parcours auf dem Schulhof der St. Josef Grundschule in der Südstadt an. NGZ-Foto: H. Jazyk -->

Eigentlich fühlt sie sich ganz fit auf ihrem Fahrrad. Die Verkehrszeichen kennt sie genau und vor der Radfahr-Prüfung im nächsten Jahr hat Rojda Elitog (10) überhaupt keine Angst. Der gleichaltrige Marco Zaun dagegen hat bereits im Mai seine Prüfung. Dafür muss er noch kräftig das Linksaabbiegen üben, denn er vergisst immer, dabei den Kopf nach hinten zu drehen. Da heißt es üben, üben, üben - das Fahrrad zu beherrschen und dann auch noch auf die Verkehrsregeln zu achten, das ist nicht einfach. Deshalb bietet die Kreispolizeibehörde mit Verkehrssicherheitsberater Georg Grambusch (r.) noch bis Donnerstag einen Übungs-Parcours auf dem Schulhof der St. Josef Grundschule in der Südstadt an. NGZ-Foto: H. Jazyk -->

Die zwölfjährige Hanife Aydin hat die Prüfung schon längst bestanden. Jetzt übt sie nur noch, weil's Spaß macht und achtet darauf, dass ihre Schwester Hacer (11) die Verkehrsregeln beachtet. Auf dem Schulhof der Grundschule St. Josef ist was los. Kreispolizeibehörde und Straßenverkehrsamt haben einen Parcours aufgebaut - mit Verkehrszeichen und einer Ampelanlage.

Noch bis einschließlich Donnerstag, von 9 bis 15 Uhr, können die Acht- bis 12-Jährigen unter Anleitung von Polizeihauptkommissar Georg Grambusch, Polizeioberkommissar Dieter Philippy und Heinz Strucker vom Straßenverkehrsamt auf dem Schulhof kräftig in die Pedale treten. Und Grambusch, seit zehn Jahren als Verkehrssicherheitsberater unterwegs, weiß, dass den eifrigen jungen Radfahrern zwar die Verkehrszeichen bekannt sind, sie aber oft nicht wissen, wie man sich zum Beispiel beim "Spiegelei", dem "Vorfahrt achten-Zeichen", verhalten muss.

Außerdem beobachtet er, dass sehr viele Kinder motorische Probleme haben. "Den Kopf kurz nach hinten drehen und dabei in der Spur bleiben - das müssen viele lange üben", weiß der Hauptkommissar nur zu gut. Frühestens ab dem vierten Schuljahr, meint der Fachmann. seien die Kids in der Lage, komplexe Situationen im Straßenverkehr zu erfassen. Daher ist auch die Radfahr-Prüfung, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht, für diese Altersstufe angesetzt.

Doch die Berater treten schon wesentlich früher in das Leben der Minis. Bereits im Kindergarten steht das Fußgängertraining mit Eltern auf dem Programm, das im ersten Schuljahr ohne Eltern wiederholt wird. In der dritten Klasse beginnen die Vorbereitungen für die Radfahr-Prüfung auf dem Schulhof. Im fünften Schuljahr werden die Kenntnisse aufgefrischt und für die frisch gebackenen Führerschein-Besitzer gibt es ein Sicherheitstraining.

Kinder unter acht Jahren dürfen übrigens auf dem Gehweg fahren, Kinder bis zehn können es. Und eins betont Georg Grambusch vehement: "Auch die Eltern müssen mit ihren Kindern üben und sollten wissen, was sie ihnen zutrauen können." Anneli Goebels

(NGZ)
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