Münzsammler haben es nach der Währungsumstellung noch schwer Bei Monaco und Vatikan erwacht "Jagdfieber"

Münzsammler haben es nach der Währungsumstellung noch schwer · Ohne das gewisse Jagdfieber läuft gar nichts: Wer Euro-Münzen sammelt, muss schon hartnäckig am Ball bleiben. Diese Erfahrung hat Peter Habura (56), Vorsitzender der Grevenbroicher Münzfreunde, gemacht. Seit der Währungsumstellung vor einem Jahr versucht er, die 96 Geldstücke aus dem Euro-Land zusammenzutragen. Doch das ist mitunter recht schwierig: Denn Athener Eulen, Frankreichs Marianne oder Finnlands Moltebeeren wandern eher gemächlich durch das Land. Peter Habura, Vorsitzender der Grevenbroicher Münzfreunde, sammelt seit einem Jahr die neue Währung. Doch so mancher Euro fehlt ihm noch, denn die Münzen verteilen sich nur schleppend über den Kontinent. NGZ-Foto: woi

Ohne das gewisse Jagdfieber läuft gar nichts: Wer Euro-Münzen sammelt, muss schon hartnäckig am Ball bleiben. Diese Erfahrung hat Peter Habura (56), Vorsitzender der Grevenbroicher Münzfreunde, gemacht. Seit der Währungsumstellung vor einem Jahr versucht er, die 96 Geldstücke aus dem Euro-Land zusammenzutragen. Doch das ist mitunter recht schwierig: Denn Athener Eulen, Frankreichs Marianne oder Finnlands Moltebeeren wandern eher gemächlich durch das Land. Peter Habura, Vorsitzender der Grevenbroicher Münzfreunde, sammelt seit einem Jahr die neue Währung. Doch so mancher Euro fehlt ihm noch, denn die Münzen verteilen sich nur schleppend über den Kontinent. NGZ-Foto: woi

Und wenn mal eines der seltenen Exemplare im Portmonee landet, ist es entweder verkratzt oder leicht "angedötscht" - und damit gänzlich uninteressant für ernsthafte Numismatiker. Der 56-jährige Peter Habura hat die klassische Sammler-Karriere hinter sich: In der Jugend trug er seine ersten Münzen zusammen, doch mit dem Einstieg ins Berufs- und Familienleben geriet die Sammlung in Vergessenheit. Erst Jahre später besann er sich wieder auf seine alten Ordner, heute ist er Vorsitzender der Grevenbroicher Münzsammler.

Seit einem Jahr versucht Habura, die neuen Geldstücke der zwölf Euro-Länder, der beiden "Exoten" Monaco und Vatikanstadt sowie die Sonderprägungen zu ergattern. "Einerseits ist das ein interessantes Sammelgebiet", weiß der Mitarbeiter der Stadt Grevenbroich, schränkt jedoch ein: "Andererseits ist das Euro-Sammeln leider nichts für den kleinen Geldbeutel." Denn gerade die begehrten Sondermünzen seien alles andere als preiswert: So wurde zum Beispiel unlängst ein 100-Euro-Stück für das Dreifache seines Wertes feilgeboten. Da der richtige Sammler zumindest eine Münze aus jeder der fünf bundesdeutschen Prägeanstalten besitzen sollte, kommen da rasch 1.500 Euro zusammen.

Da ist Selbstdisziplin der härtesten Sorte gefragt: "Man kann sich aber selbst steuern.....schließlich muss man ja nicht alles kaufen, was angeboten wird", erklärt Habura, der seine Sammlung in einem Bankschließfach gut aufgehoben weiß. Über 50 Milliarden Münz-Rohlinge waren insgesamt zu Euro und Cent geprägt worden - allein aus Deutschland stammen davon 17 Milliarden Münzen. Doch das Geld verteilt sich recht schleppend, weiß der Grevenbroicher. Euros mit keltischer Harfe oder dem königlich-portugiesischen Siegel auf der Rückseite gehören auch ein Jahr nach der Währungsumstellung noch zu den Raritäten in der Geldbörse.

Zwar dreht Peter Habura jede Münze im Portmonee aus Interesse mal um, die wenigsten davon landen jedoch in seinem Sammelschuber: "Bankfrische, unbenutzte Geldstücke sind es, die wir Sammler brauchen. Und die bekommen wir eigentlich nur beim Händler." Doch der muss bei so manchen Wünschen auch nur mit der Schulter zucken. Vor allem, wenn sie in Richtung Vatikanstadt gehen, wo nur Kleinstauflagen geprägt wurden. Als im September im Vatikan eine Euro-Sonderprägung erschien, mussten 5.000 begeisterte Numismatiker von der Polizei zur Ordnung gerufen werden.

Was den 56-jährigen Grevenbroicher am Euro-Sammeln fasziniert, ist das Design: "Alle Münzen sind sehr schön geprägt worden, ich bin begeistert von ihrer Reinheit", schwärmt Peter Habura. Aber auch wenn er den letzten noch fehlenden Euro eingeordnet hat, wird seine Sammlung längst nicht vollständig sein. Schließlich sammeln Münzfreunde die Auflagen eines jeden Jahres - und somit ist für Numismatiker immer Jagdsaison. wilp

(NGZ)
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