Grevenbroich Begegnungsfest zur alten und neuen Heimat

Grevenbroich · Caritasverband lud auf den Marktplatz zu Information, Gesprächen und zur Podiumsdiskussion mit Politikern ein.

 Beim Begegnungsfest stellte die Caritas ihre Angebote vor - vom Migrationsdienst bis zum Bereich für Arbeit und Beschäftigung.

Beim Begegnungsfest stellte die Caritas ihre Angebote vor - vom Migrationsdienst bis zum Bereich für Arbeit und Beschäftigung.

Foto: L. Berns

Was ist Heimat und wie kann man Menschen helfen, eine neue Heimat zu finden? Das waren Fragen, die beim Begegnungsfest des Caritasverbandes Rhein-Kreis Neuss auf dem Marktplatz im Mittelpunkt standen. Anlass ist das bundesweite Caritas-Jahresthema "Zusammen sind wir Heimat". "Dabei haben wir nicht nur Flüchtlinge im Blick, sondern etwa auch Langzeitarbeitslose, Hartz-IV-Empfänger, Suchtkranke und andere, die soziale Bezüge verloren haben, ein Stück heimatlos geworden sind", erklärte Martin Braun, Abteilungsleiter bei der Caritas. An den Ständen gab es Möglichkeit zu Information und Gespräch - vom Fachdienst Integration und Migration über den Bereich Arbeit und Beschäftigung bis zur Suchtkrankenhilfe, an deren Stand Besucher mit Hilfe einer Simulationsbrille ausprobierten, wie es ist, betrunken einen Nagel ins Holz zu hämmern. Nebenan sorgte die Wohnungslosenhilfe für Grillwürstchen. Mit szenischem Theater näherte sich die Gruppe "Eissplittertorte" dem Begriff Heimat. "Sind Worte im Spiel - oder ist es eher ein Gefühl?" fragten die Frauen etwa. Heimat sei auch Vertrauen - auf die Hand, die einen halte und helfe.

Der Marktplatz war am Nachmittag zwar nicht voll, "aber es kommen doch viele, um sich zu informieren", sagte Braun. Gekommen waren auch einige Politiker, um bei einer Podiumsdiskussion mit Journalist Stephan Pesch über Heimat zu reden. Etwa Vize-Landrat Hans-Ulrich Klose (CDU), der nach politischer Verfolgung 1957 aus der DDR flüchtete und im Rheinland "eine zweite Heimat fand". Joachim Drossert (SPD), Vize-Bürgermeister in Jüchen, sprach über Heimatverlust - Alt-Garzweiler musste dem Tagebau weichen. Andreas Sellner vom Diözesan-Caritasverband und Ursula Baum (FDP), Vize-Bürgermeisterin von Kaarst, berichteten von ehrenamtlichen Hilfen für Flüchtlinge - etwa wenn es darum geht, eine leere Wohnung mit Möbeln und anderem Nötigen zu füllen. Doch gerade Wohnungen sind Mangelware: Baum und SPD-Kreisvorsitzender Daniel Rinkert betonten die Herausforderung, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen.

(cso-)
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