Bauen in Grevenbroich Baulückenkataster stößt auf geringe Resonanz

Grevenbroich · Auf einem Online-Stadtplan können Bauwillige sich über Baulücken informieren, die geschlossen werden könnten. Doch das Angebot ist überschaubar: Nur 13 Flächen sind aufgeführt. Laut Stadt machen die allermeisten Eigentümer solcher Lücken bei der Online-Veröffentlichung nicht mit.

Eigentlich eine feine Dienstleistung: Auf der Stadt-Homepage können Bauwillige sehen, wo sich zwischen bereits bestehenden Häusern eine Baulücke auftut, die geschlossen werden könnte. Das Baulückenkataster ist im Rathaus als Ergänzung anderer Bauvorhaben gedacht – etwa in Neubaugebieten. Schließlich ist der Wohnungsbedarf in Grevenbroich immens: Bis 2030 müssen rund 1800 Wohnheinheiten geschaffen werden, um die Nachfrage zu decken.

Doch der Blick ins Baulückenkataster ernüchtert: Gerade mal 13 Grundstücke sind auf dem Online-Stadtplan als Baulücken verzeichnet – im gesamten Stadtgebiet. Lediglich in Kapellen findet sich eine „Häufung“ mit fünf Arealen. Dabei hatte sich die Verwaltung Mühe gemacht und vor einiger Zeit das alte Kataster aktualisiert. „Wir haben rund 200 Baulücken im Stadtgebiet ausfindig gemacht und daraufhin die Eigentümer der Grundstücke angeschrieben mit der Frage, ob sie mit einer Veröffentlichung in unserem Kataster einverstanden sind“, erläutert Technischer Beigeordneter Florian Herpel. Die Resonanz darauf bezeichnet Herpel „als enttäuschend. Lediglich 13 Eigentümer haben eine solche Veröffentlichung gewünscht. Die übrigen wollten nicht auf das Grundstück aufmerksam machen oder dies nicht bei uns tun. Die Gründe dafür kennen wir nicht, aber wir müssen die Entscheidung natürlich akzeptieren“, sagt Herpel.

Zu finden ist das Kataster auf der ersten Seite der Stadt-Homepage (www.grevenbroich.de) mit einem Klick auf den Stadtplan (danach Online-Stadtplan und dann der Button mit drei übereinander liegenden Papieren). Beim Klick auf die roten Symbole im Online-Plan können Infos zur Flurbezeichnung und Größe des Areals abgerufen werden, auch Fotos sind eingestellt. „Auf Wunsch geben wir Kontaktdaten zum jeweiligen Eigentümer heraus“, sagt Herpel.

Wie viele Bauinteressenten das Kataster bereits genutzt haben, weiß die Stadtverwaltung nicht. „Wir vermitteln nur den Kontakt.“

An einen erneuten Anlauf, um das Baulückenkataster auszubauen, ist im Rathaus nicht gedacht. „Der Erfolg ist angesichts des Aufwandes minimal. Nutzen und Aufwand stehen in keinem Verhältnis“, erklärt Herpel.

Über denselben Button lässt sich übrigens auch eine Übersicht der Baudenkmäler in der Stadt aufrufen. Im Gegensatz zum Baulückenkataster wimmelt es dann auf dem Online-Stadtplan nur so von Symbolen.

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