Grevenbroich Bau-Ausschuss diskutiert über den Schilderwald

Grevenbroich · Karl-Heinz Hüsken wollte es genau wissen: 19 Geschwindigkeitsschilder hatte der UWG-Politiker auf der Landstraße 142 auf einem rund drei Kilometer langen Abschnitt zwischen Langwaden und Bilderstöckchen gezählt. "Diesen Schilderwald sollten wir lichten", forderte der Sachkundige Bürger im Bauausschuss. Die Unabhängige Wählergemeinschaft hatte eine einheitliche Geschwindigkeitsregelung auf dem Straßenabschnitt beantragt, sie sei darauf von Anwohnern angesprochen worden.

Immer wieder müssen Autofahrer zwischen Jägerhof und Bilderstöckchen das Tempo auf 50 drosseln, um zwischendurch nur für einige hundert Meter auf 70 beschleunigen zu können. Anwohner sprechen von Lärm durch das häufige Bremsen und Beschleunigen. Steffen Büttgenbach (FDP) schlug im Bauausschuss vor zu prüfen, die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf durchgehend 50 festzusetzen.

Doch die Stadtverwaltung rät dazu, an der derzeitigen Regelung festzuhalten. "Generell ist es richtig, die Zahl der Verkehrsschilder zu reduzieren. Aber an dieser Straße sind sie erforderlich und bringen Erfolg", betonte der Technische Beigeordneter Werner Hoffmann.

Die heutige Lösung ist nämlich Ergebnis langer Überlegungen: Jahrelang war es an den Kreuzungspunkten der L142 mit den Straßen Unterdorf und Bilderstöckchen zu schweren Unfällen gekommen. Von 2010 bis 2012 wurden allein in Höhe Bilderstöckchen bei sieben Unfällen Menschen verletzt. Mehrere Male hatte sich die Unfallkommission vor Ort getroffen, um nach Lösungen zu suchen. Messungen der Polizei hatten ergeben, dass viele Autofahrer zu schnell fuhren. Die Unfallkommission beschloss, das Tempo auf freier Strecke (früher 100) auf 70 und an den Knotenpunkten von 70 auf 50 zu reduzieren. Die Zahl der Unfälle ist nach Auskunft der Polizei seitdem gesunken. "Wir sollten die Situation beobachten, zurzeit aber nichts ändern", so Hoffmann.

So bleibt es bei den Schildern. Karl-Heinz Hüsken sieht den Schilderwald aber nicht auf diese Straße beschränkt. "Jeder von uns sollte mal durch seinen Ort gehen und aufschreiben, wo Verkehrszeichen unnötig sind und entfernt werden können", riet er den Politikern. "Jedes Schild kostet schließlich Geld."

(cso-)
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