Grevenbroich Barrenstein protestiert gegen geplante Umleitung

Grevenbroich · Die umfangreiche Sanierung der Landstraße 142, die im Sommer in und bei Langwaden beginnt, wird fatale Folgen für Barrenstein haben. Das befürchtet Ratsherr Leo Oehmen (UWG). "Es wird zu einem Verkehrskollapps im Ort kommen", sagt er. Sein Appell an die Stadtverwaltung: Die geplante Umleitung durch Barrenstein dürfe nicht realisiert werden.

Schon jetzt habe das Dorf stark unter dem Verkehr zu leiden, schildert Oehmen. Um diese Behauptung mit Zahlen zu untermauern, hat sich der Ratsherr gestern auf den Gehweg der Muchhausener Straße gestellt und ab 10 Uhr die vorbeifahrenden Autos gezählt. "Innerhalb von 30 Minuten kamen 168 Lkw und 416 Pkw vorbei - und das außerhalb des Berufsverkehrs", sagt Oehmen. Sollte Barrenstein zur L 142-Umleitung werden, geht er von einer mindestens doppelt so hohen Frequenz aus.

Mit der Straßensanierung wird im Juli, spätestens im August, begonnen. Nach Auskunft des städtischen Fachbereichsleiters Peter Mühlenbruch dauert sie voraussichtlich fünf Monate. Nach den Plänen der Stadt soll der aus Richtung Neuss kommende Verkehr während dieser Zeit vom Jägerhof aus über die drei Kreisstraßen 27, 31 und 10 umgeleitet werden - und damit auch über die Muchhausener- und Wevelinghovener Straße in Barrenstein.

"Das ist ein Unding", sagt Leo Oehmen: "Denn unser Dorf ist nicht in der Lage, so viel Verkehr aufzunehmen". Er mache sich insbesondere Sorge um die Schul- und Kindergartenkinder, die täglich im Dorf unterwegs sind und die vielbefahrenen Straßen überqueren müssen. Zudem seien die Bürgersteige an vielen Stellen des Ortes viel zu schmal, so dass sich Fußgänger oftmals in die Hauseingänge flüchteten, sobald ein Lkw vorbeidonnere. Schon im vergangenen Jahr, bei der Sanierung der Bundesstraße 59, habe Barrenstein unter zusätzlichem Verkehr leiden müssen, sagt Oehmen: "Aber das war nur kurzfristig und kein Vergleich zu dem, was uns ab Sommer droht."

Gemeinsam mit der CDU und dem Bürgerschützenverein will der Ratsherr gegenüber der Stadtverwaltung deutlich machen, dass Barrenstein aus dem Umleitungs-Konzept ausgeklammert werden muss. Ein Ortstermin mit dem zuständigen städtischen Beigeordneten Florian Herpel ist für den 18. Mai vereinbart worden. "Ich hoffe, dass es danach eine rasche Lösung für Barrenstein geben wird", sagt Leo Oehmen: "Denn wir haben heute schon mehr als genug Verkehr im Dorf. Noch mehr wird der Ort auf keinen Fall verkraften."

(wilp)
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