Bahnhofsviertel in Grevenbroich Yoga-Schule zieht in den Stellwerk-Raum

Grevenbroich · Elisabeth Niefer baut gerade um – an der Bahnstraße 71. Die Stellwerk-Initiative will weitermachen. Sie hat die Wünsche der Anwohner in das Stadtentwicklungskonzept und die politische Diskussion eingebracht.

 Die Stellwerk-Initiative gibt ihren Raum an der Bahnstraße auf. Dort richtet Elisabeth Neifer – hier mit Sohn Vincent Franz – eine Yoga-Schule ein.

Die Stellwerk-Initiative gibt ihren Raum an der Bahnstraße auf. Dort richtet Elisabeth Neifer – hier mit Sohn Vincent Franz – eine Yoga-Schule ein.

Foto: Dirk Neubauer

Die Stellwerk-Initiative gibt ihren Raum an der Bahnstraße 71 auf. Er war Treffpunkt im Viertel, Café, Kino, Versammlungsort für Diskussionen. Dann kam Corona – und der Raum konnte monatelang nicht genutzt werden. Zurzeit baut ihn Elisabeth Neifer zu einer Yoga-Schule um. Ab dem 1. September will die zertifizierte Yoga-Lehrerin hier Kurse anbieten – zunächst für Gruppen mit maximal fünf Teilnehmern.

Elisabeth Neifer ist selbst im Vorstand der Stellwerk-Initiative. „Deshalb hat das jetzt sehr gut zusammengepasst“, sagt sie. Bereits seit mehr als einem Jahr sei sie auf der Suche nach geeigneten Räumen gewesen. „Nun bin ich hier quasi als Untermieterin hier eingezogen.“ Der Sanitärraum muss noch renoviert werden. Anstelle der dunklen, fürs Stellwerk-Kino blickdichten Vorhänge wird es helle Stores geben. Dann könne es schon losgehen mit dem Mix aus Meditation zum Wohl von Geist und Seele und Übungen zur Stärkung des Körpers. Denn Yoga bedeutet nicht nur ein stilles Dasitzen auf einer am Boden ausgerollten Matte. Das Interesse in Grevenbroich scheint groß zu sein. „Bereits nach Verteilung eines Flyers haben sich meine Kurse, mit denen ich starten will, gut gefüllt“, sagt Elisabeth Neifer.

Die Stellwerk-Initiative will sich in den kommenden Wochen treffen und einen neuen Vorstand wählen. Außerdem sollen die Mitgliedsbeiträge gesenkt werden – „solange vom Verein kein Raum finanziert wird“. In einem offenen Brief an die Mitglieder, der auf der Webseite der Stellwerk-Initiative einzusehen ist, wird jedoch betont, dass die Gruppe nicht komplett aufgibt. „Vieles haben wir bereits bewegt, vieles bleibt noch zu tun.“

„Die Initiative wird sich bei konkreten Anlässen zusammenfinden und Aktionen machen“, sagt Elisabeth Neifer. Ohnehin seien ja gerade Pop-up-Örtlichkeiten in – zeitlich befristete Cafés oder Läden, die nach einem vorab definierten Ende wieder schließen. In dem offenen Brief schwingt aber auch ein wenig Wehmut darüber mit, dass Corona sämtlichen Plänen einen derartigen Strich durch die Rechnung gemacht: „Wir hatten in diesem Jahr sehr viel vor, aber die Ausbreitung des Coronavirus hat uns leider einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.“

Vor allem im Zusammenhang mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept Isek, hat sich die Stellwerk-Initiative über Jahre hinweg an den Vorschlägen zur Veränderung des Isek-Plans für das Bahnhofsviertel intensiv beteiligt: „Alle Fraktionen des Stadtrats haben nicht zuletzt durch unsere Beharrlichkeit gemeinsam mit unserem Bürgermeister einen Kompromiss erarbeitet, der die Wünsche der Anlieger weitestgehend aufnimmt. Hier sind wir jetzt auf einem guten Weg und hoffen, dass unser Viertel durch Isek einen guten Impuls für die Zukunft erfährt.“

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