Grevenbroich Bahnhof: Schlechte Visitenkarte

Grevenbroich · Schlechte Noten gab's heute reichlich für den Grevenbroicher Bahnhof. Am NGZ-Mobil hagelte es Kritik – beispielsweise wegen des Mülls oder zerschlagenen Scheiben. Aber auch die neuen Aufzüge sorgen für Unmut.

 NGZ-Redakteur Wiljo Piel nimmt die Meinung von Anwohnerin Anita Meurers auf: "Der Bahnhofsvorplatz ist alles andere als schön."

NGZ-Redakteur Wiljo Piel nimmt die Meinung von Anwohnerin Anita Meurers auf: "Der Bahnhofsvorplatz ist alles andere als schön."

Foto: NGZ

Schlechte Noten gab's heute reichlich für den Grevenbroicher Bahnhof. Am NGZ-Mobil hagelte es Kritik — beispielsweise wegen des Mülls oder zerschlagenen Scheiben. Aber auch die neuen Aufzüge sorgen für Unmut.

An Deutlichkeit ließen es die Grevenbroicher und andere am NGZ-Mobil wirklich nicht mangeln: "Vergammelt, dreckig, ungepflegt", lautete ihr Urteil über das Erscheinungsbild des Bahnhofs. Lob gab's nur selten, Kritik dafür um so mehr: "Dieses Bahnhofsgebäude ist keine Visitenkarte für die Stadt", sagt Hildegard Vorländer aus Jüchen: "Es sieht muffig und ungepflegt aus. Außerdem fehlen Hinweisschilder." Mit ihrer Meinung steht sie nicht allein: "Hier ist es schmuddelig,", stellt Brigitte Esser (42) fest, weist auf die gesprungenen Glasscheiben in den Eingangstüren hin. "Aber es gibt noch schlimmere Bahnhöfe. In Frimmersdorf fehlen sogar Fahrplan und Fahrkartenautomaten." Peter Albrecht vermutet: "Sonst liegt auf dem Bahnhofsvorplatz viel Müll herum. Vermutlich wurde wegen er NGZ-Aktion sauber gemacht."

"Das Erscheinungsbild ist schlimm, der Bahnhof sieht von hinten besser aus als von vorn", erklärt Klaus Ebert (56) aus Hemmerden. Er ist beruflich auf den Nahverkehr angewiesen und ärgert sich darüber, "dass am späten Abend keine Anschluss-Busse mehr fahren" und er ein Taxi nehmen muss. Hubert Wimmers sieht einen anderen Mangel: "Warum ist die Toilette nicht im Bahnhof, sondern weiter weg am Parkhaus — dort stehen oft Gruppen, die einen trinken. Viele Ältere Menschen scheuen sich, dort hinzugehen", hat er beobachtet. Roland Geller (73) ist mit dem Gastronomie-Angebot am Bahnhof zufrieden: "Der ,Telegraaf' ist sehr gut geführt. Sein Umfeld lässt aber zu wünschen übrig — die öffentlichen Toiletten sind eine Katastrophe."

Hans-Jürgen Burbach ist der Meinung, dass der Bahnhof eine Visitenkarte für die Stadt sein sollte: "Dafür müsste er aber viel sauberer sein", kritisiert der 54-Jährige. Seine Anregung: Auf dem Vorplatz sollten Geschäfte und Restaurants werben: "Damit wird der Besucher neugierig gemacht." Rentnerin Käthe Lennartz ärgert sich über die vielen Mülltonnen, die gegenüber vom Eingang abgestellt sind. "Ob Düsseldorf oder Trier — ich habe noch keinen Bahnhof gesehen, wo man direkt von Mülltonnen empfangen wird." Für Video-Überwachung spricht sich Rentner Udo Schroer aus: "Wenn die Wände beschmiert werden, werden sie neu gestrichen — und drei Tage später sind sie schon wieder dreckig." Insgesamt mache der gesamte Bahnhof einen ungepflegten Eindruck: "Die Aufzüge kann man nur benutzen, wenn man sich die Nase zuhält." Das meint auch Hildegard Mevissen aus Neuss: "Die Lifte sind wirklich schmuddelig." Michaela Seidenstecher (23) nutzt den Bahnhof täglich auf ihrem Schulweg zum Berufsbildungszentrum und ärgert sich über eines: "Die Züge kommen oft sehr verspätet. Wartezeiten bis zu 30 Minuten sind nicht selten." Was sich Kevin Speck (18) wünschen würde: "Direkte Verbindungen nach Düsseldorf an den Wochenenden."

Manfred Bartz aus Orken meint: "Es ist schade, dass Menschen den Bahnhof so schnell wieder verschandeln, die letzte Renovierung liegt doch gar nicht so lange zurück", meint der 69-Jährige.

(RP)
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