Grevenbroich Badbau: SPD zweifelt am Erfolg

Grevenbroich · Grevenbroich Am 26. Februar war der letzte Termin: Bis dahin mussten potenzielle Investoren im Rathaus ihre Angebote für den Bau eines Freizeitbades in Neurath abgeben. Donerstag sollte der Rat dann darüber entscheiden, welcher Firma der Zuschlag erteilt werden soll.

Grevenbroich: Badbau: SPD zweifelt am Erfolg
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Grevenbroich Am 26. Februar war der letzte Termin: Bis dahin mussten potenzielle Investoren im Rathaus ihre Angebote für den Bau eines Freizeitbades in Neurath abgeben. Donerstag sollte der Rat dann darüber entscheiden, welcher Firma der Zuschlag erteilt werden soll.

Doch dieser Punkt wurde in der Vorwoche von der Tagesordnung gestrichen. Der Grund: "Die Angebote werden noch ausgewertet", so Stadtsprecher Norbert Häke. Mit dieser Aussage gibt sich die SPD-Fraktion nicht zufrieden. Vorsitzender Edmund Feuster drängte Montag.

"Der Bürgermeister soll am Donnerstag die Fakten auf den Tisch legen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was Sache ist." Ein entsprechender Antrag wird zurzeit vorbereitet.

Feusters Kritik: Laut Terminplan sollten dem Arbeitskreis Bäder und den Fraktionsvorsitzenden am 8. März, den Ratsmitgliedern dann tags darauf konkrete Vorlagen zu den Angeboten auf den Tisch gelegt werden. Doch dies sei nicht der Fall gewesen, meint der Vorsitzende: "Es hieß, dass es noch einiger Präzisierungsgespräche bedürfe."

Er habe daraufhin Akteneinsicht beantragt, die den Vorsitzenden der Ratsfraktionen am 9. März von Bürgermeister Axel Prümm gewährt worden sei. Nach "hartem Ringen" und unter einer Voraussetzung, wie Feuster meint: "Wir mussten uns per Unterschrift dazu verpflichten, nichts in die Öffentlichkeit zu tragen."

"Dem Rat als Auftraggeber fehlen somit bisher jedwede Fakten. Er weiß weder, wie das Bad aussehen soll und was es kosten wird - ein Ding der Unmöglichkeit", kritisiert Fraktionsvize Klaus Krützen. Vor diesem Hintergrund könne er derzeit nur vermuten, "dass die Ausschreibung wohl nicht das erhoffte Ergebnis gebracht hat".

Edmund Feuster teilt diese Einschätzung. Er und Krützen fordern für die Ratssitzung ausführliches Zahlenmaterial, vor allem zur Preisgestaltung. "Schließt die Stadt als Nothaushaltsgemeinde einen Vertrag mit einem privaten Investor ab, müssen ihre Zuschusskosten unter dem derzeitigen Zuwendungsbedarf für das Schlossbad und das Neurather Lehrbecken liegen. Das heißt: Mehr als 980 000 Euro dürfen nicht auf sie zukommen", erklärt Krützen.

Er vermutet: "Wahrscheinlich ist dieses Ziel nicht erreicht worden." Auch die Qualität des Angebotes will die SPD genau unter die Lupe nehmen: "Wir haben im Schlossbad insgesamt 1637 Quadratmeter Wasserfläche, hinzu kommt die des Neurather Lehrschwimmbeckens.

Die Mindestanforderungen für einen Investor sehen für das Schulschwimmen aber nur ein 25 Meter langes Becken mit sechs Bahnen, ein kleines Lehrbecken und einen Drei-Meter-Turm vor - das ist nur ein Bruchteil dieser Fläche", erklärt Edmund Feuster.

Ein weiterer Kritikpunkt: "Erkennbar wird das Schwergewicht auf dem Thema Wellness liegen, dem öffentlichen Badebetrieb kommt nur eine untergeordnete Rolle zu. Wird das Bad realisiert, hat es nicht im Entferntesten damit zu tun, was die Leute noch als Wellenbad Neurath in Erinnerung haben."

Auch Rosemarie Cremer, Vorsitzende des Sportausschusses, fordert mehr Informationen zum geplanten Bad: "Die Vereine sprechen mich dauernd an, was denn nun los sei - ich kann da nur die Schultern zucken." Für sie wichtig: "In Neurath muss ein familienfreundliches Kombi-Bad mit vernünftigen Preisen entstehen - alles andere wäre Unsinn." Ohnehin hält Cremer viel lieber am Schlossbad fest: "Das sehen auch die Bürger so, wie unsere Unterschriftenaktion belegt."

(NGZ)
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