Zeitreise mit Grevenbroicher Autorin Liebesgeschichten aus den Achtzigern

Hemmerden · Andrea Hoffmann ist bekennender Grevenbroich-Fan. Literarisch hat sie ihrer Stadt ein Denkmal gesetzt. Erstmals liest sie jetzt aus ihrem Buch „Verliebt in Grevenbroich“. Das wird auch eine musikalische Zeitreise in die 80er Jahre.

 Andrea Hoffmann ist verliebt in Grevenbroich. Jetzt liest sie aus ihrem Buch und startet eine Zeitreise in ihre Lieblingsstadt – zurück in die 80er Jahre.

Andrea Hoffmann ist verliebt in Grevenbroich. Jetzt liest sie aus ihrem Buch und startet eine Zeitreise in ihre Lieblingsstadt – zurück in die 80er Jahre.

Foto: Andrea Hoffmann

„Grevenbroich ist meine Heimat. Hier hängt mein Herz“, beschreibt Andrea Hoffmann ihre emotionalen Bindungen an die Schlossstadt. Obwohl sie nach Stationen am Bodensee, in Wuppertal und Manchester (England) mit ihrer Familie – ihr Mann übrigens ist gebürtiger Korschenbroicher – längst in Schleswig-Holstein lebt, ist sie „spätestens alle zwei Monate“ an der Erft. Demnächst steht ein besonderer Besuch an: Zum ersten Mal wird die Autorin aus ihrem Buch „Verliebt in Grevenbroich“ lesen. Der Titel verrät: Es ist eine Liebeserklärung an die Stadt. Nicht bloß aus Jux findet die Lesung statt, es wird eine Benefizveranstaltung zu Gunsten von „Grevenbroich packt an“.

„Ich übe gerade fleißig“, erzählt die dreifache Mutter über die Vorbereitung. Laut lesend trägt sie ihrer Familie vor, „auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange welche Passagen brauchen.“ Zum Termin im Oktober soll alles sitzen, „das wird eine Zeitreise zurück in die späten 80er Jahre“, verspricht sie. Basierend auf Tagebuchaufzeichnungen jener Zeit und mit „viel Fantasie“ im Sinne künstlerischer Freiheit hat Andrea Hoffmann aus dem, was sie damals in und um Hemmerden herum erlebte, ihren Roman verfasst.

Damals besuchte sie das Erasmus-Gymnasium, tobte sich im Wellenbad Neurath aus und genoss unbeschwertes Sonnenbaden auf der Liegewiese des ursprünglichen Schlossbades. Fêten in der GOT waren ein Muss, ebenso wie die Mai-Party in Wevelinghoven. 1989 beginnt die Erzählzeit ihres Buchs, sie selbst zählte in jenem Jahr junge 15 Lenze. „Im Frühjahr war ich noch bei einem Berlin-Besuch aus West- nach Ost-Berlin gefahren, mit einem wirklich unguten Gefühl“. Den Mauerfall erlebte sie glücklich, aber nicht euphorisch. „Ganz ehrlich, das war so weit weg von unserem Leben in Hemmerden“, sagt Hoffmann.

Massiver beeindruckt waren Teenager wie sie von ersten verkaufsoffenen Donnerstagen, den Songs der „Ärzte“, die regelmäßig auf dem Index landeten, und Tänzen wie dem Lambada, „den ich nie konnte“. All diese Aspekte sollen anlässlich der Lesung wiederbelebt werden. Dazu hat sie im eigenen Keller gestöbert – und alte Platten, selbstverständlich aus Vinyl, ebenso wie Unterhaltungsmaterial im Sinne alter „Mad“-Magazine gefunden. Auch aus jener Epoche: Fernsehhund „Wum“, die Bücher die zum Serienhit avancierten TV-Schmonzette „Ich heirate eine Familie“ und eine Polaroid-Kamera. „Das wird lustig“, freut sich Andrea Hoffmann auf den Abend im Kultus. Wichtigster Grund, dort zu lesen, ist, dass sie keine Miete zahlen muss - schließlich soll der Abenderlös an „Grevenbroich packt an“ gehen. Im Internet auf einen Beitrag der Obdachlosenhilfe gestoßen, trat sie der Gruppe bei und will nun einen eigenen Obolus für die Initiative leisten. „Geht es um Klinikaufenthalte Obdachloser, müssen die ja irgendwie finanziert werden“, nennt sie ein Beispiel, warum nicht nur Sachspenden, sondern ebenso Geld gebraucht wird.

Die Lesung soll gleichermaßen ein Fest für Augen, Ohren und Beine sein. Musik spielt eine eigene Rolle in „Verliebt in Grevenbroich“, um die 100 Titel aus den Achtzigern sind eingeflochten – und in diesem Sinne könnte die Lesung partymäßig beim Tanzen enden.

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