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Grevenbroich Autofahrer rätseln über Messstation

Grevenbroich · Seit einigen Tagen steht ein ominöser weißer Kasten an der Bundesstraße 59 zwischen Allrath und Sinsteden. Im Internet wird eifrig über dessen Nutzen diskutiert – dabei handelt es sich lediglich um einen Verkehrszähler im Testlauf.

 Der kleine weiße Kasten an der B 59 sorgt für Gesprächsstoff. Autofahrer rätseln, was es mit dem Gerät auf sich hat – und befürchten gar eine neue Art der Tempokontrolle. Doch das ist mitnichten der Fall.

Der kleine weiße Kasten an der B 59 sorgt für Gesprächsstoff. Autofahrer rätseln, was es mit dem Gerät auf sich hat – und befürchten gar eine neue Art der Tempokontrolle. Doch das ist mitnichten der Fall.

Foto: Dieter Staniek

Der weiße Kasten steht seit kurzem an der Bundesstraße 59 (B 59) zwischen Allrath und Sinsteden – und sorgt für ganz schön Verwirrung. Ein Starenkasten? Nein, als solcher unbrauchbar. Eine Feinstaub-Messstation? Mitnichten, so ein Gerät sieht anders aus. Was zum Geier hat es also mit dem weißen Kasten auf sich, der da am Straßenrand steht? Auf Facebook kursieren schon wilde Spekulationen. Von "neuer Art der Tempokontrolle" ist da die Rede, sogar eine Überprüfung von "Lkw, die zwecks Mautersparnis die B 59 nutzen" wird vermutet. Ein anderer geht von einem Instrument zur "Abstandsmessung" aus. Sein Rat: immer schön Abstand halten und aufs Tempo achten. Das sollte natürlich jeder Verkehrsteilnehmer ohnehin tun, wenn er mit Auto, Lkw oder Motorrad über die B 59 rollt. Mit dem ominösen weißen Kasten hat das allerdings nichts zu tun. Denn der dient ausschließlich der Verkehrszählung.

Das bestätigt Christine Binz vom Landesbetrieb Straßen NRW. Soweit, so gut. Des Rätsels letzte Lösung ist das aber auch noch nicht. Denn Christine Binz sagt auch: "Zurzeit wird dort keine offizielle Verkehrszählung durchgeführt. Vielmehr handelt es sich um einen Gerätetest." Dafür bedarf das zuständige Unternehmen, das die Geräte herstellt, der Unterstützung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Dabei handelt es sich um ein technisch-wissenschaftliches Institut des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Es gibt dem Ministerium in technischen und verkehrspolitischen Fragen wissenschaftlich gestützte Entscheidungshilfen und wirkt bei der Ausarbeitung von Vorschriften und Normen mit – zum Beispiel bei der Verkehrszählung. Um dafür zugelassen zu werden, bedürfen die Geräte einer entsprechenden Zertifizierung durch die BASt. Und um genau diese geht es derzeit an der B 59.

Das erklärt BASt-Sprecherin Petra Peter-Antonin. "Die weißen Kästen sind sogenannte Seitenradargeräte. Sie zählen die vorbeifahrenden Pkw und Lkw." Für diesen Test wurde die Bundesstraße zwischen Allrath und Sinsteden ausgeguckt. Seit ein paar Tagen läuft der Test nun, ein Ende lässt sich allerdings nicht so leicht terminieren. Dies hänge auch mit dem Verkehrsaufkommen zusammen. "Grundsätzlich gehen wir von einer Testphase von ein bis zwei Wochen aus", sagt Petra Peter-Antonin. "Die Erfahrung zeigt: Je mehr Autos und Lkw vorbeifahren, desto schneller kann die Prüfung abgeschlossen werden."

Einige Grevenbroicher sind sogar aus purer Neugier mehrmals an dem weißen Kasten mit dem sperrigen Namen Seitenradargerät vorbeigefahren. Das geht aus einigen Facebook-Mitteilungen hervor. "Habe mir das noch mal angeschaut", steht dort beispielsweise. Bis zum Ende des Tests besteht dazu weiter die Gelegenheit.

Und mit jeder Fahrt vorbei wird zugleich dafür gesorgt, dass der Kasten bald wieder abgebaut werden kann.

(NGZ/rl)
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