Ausstellung in Grevenbroich Kunstpreisträgerin Dagmar Reichel stellt bei Dielämmer aus

Grevenbroich · Die erste Ausstellung eines jeden Jahres in der Galerie Judith Dielämmer ist dem jeweiligen Kunstpreisträger gewidmet. Am Sonntag wurde die Viersenerin Dagmar Reichel mit dieser Auszeichnung geehrt.

 Verleihung des Kunstpreises in der Galerie Dielämmer mit  Janne Gronen, Dagmar Reichel und Elisabeth Busch-Holitschke, v.l.

Verleihung des Kunstpreises in der Galerie Dielämmer mit  Janne Gronen, Dagmar Reichel und Elisabeth Busch-Holitschke, v.l.

Foto: Andreas Woitschützke

Das Symbol, der Apfelkitsch, ist diesmal ein Werk von Elisabeth Busch-Holitschke. Er trägt unverkennbar ihre Handschrift, besteht er doch aus weißem Stoff mit sichtbaren Spuren des Nähvorgangs.

Dagmar Reichel ist 51 Jahre alt. Zu ihrer interessanten, ungewöhnlichen Vita gehört ein nicht ganz abgeschlossenes Studium der Textilveredlungstechnik. Später studierte sie Kulturpädagogik. Seit 2001 stellt sie als Künstlerin ihre Werke aus. Laudatorin Janne Gronen machte am Sonntag darauf aufmerksam, dass die meisten Exponate eigens für diese Ausstellung entstanden waren. Die Ausstellung heißt „Randbemerkungen“ und zeigt eine große Bandbreite künstlerischen Schaffens. Der Aufbau erfolgte bipolar: Direkt vor dem Schaufenster hat die Künstlerin Papierschnipsel aus dem Reißwolf aufgehäuft, die Form erinnert an ein Grab. Das Werk heißt denn auch „Friedhof der Randbemerkungen“. Auf der anderen Seite der Galerie scheinen grüne Keimlinge zu sprießen, geschützt durch übergestülpte Gläser. Die Keimlinge bestehen aus Papier, sie enthalten Botschaften in Schriftform. Schrift spielt eine nicht unwesentliche Rolle: Ein Beispiel hierfür sind die kleinen Kissen in schwarzen Holzkästen. Sie werfen Fragen auf, die entstehen können, wenn man Dingen auf den Grund geht, nachdenkt. Ein paar Beispiele: „Soll man den Glücksfall stoppen?“ „Wie schmeckt ein Lippenbekenntnis?“ Oder: „Wer öffnet das Tor zur Welt?“ Als Kulturpädagogin lädt Dagmar Reichel auch dazu ein, eigene Randbemerkungen zu formulieren. Dafür stehen Papier in unterschiedlichen Farben und Formen sowie ein Schreibtisch samt Stuhl bereit. Was bei der Malerei auffällt, ist das runde Format. Einige Arbeiten wirken wie Planeten, der Farbauftrag ist vielschichtig, untere Schichten scheinen durch. Für Dagmar Reichel sind das Seifenblasen, die beschützen, aber auch einengen können.

Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Februar jeweils freitags von 18 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

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