Ausstellung in Grevenbroich Ein Himmel voller Blautöne und ein Springbock aus Moniereisen

Grevenbroich · Anneliese vom Scheidt hat Haus und Garten für die Kunst geöffnet. In dem sehr persönlichen Rahmen präsentiert sie die Kunst von Christina Althaus und Joachim Althaus.

 Christina Althaus und Joachim Conrad stellen in Wohnung und Garten von Anneliese vom Scheidt aus.

Christina Althaus und Joachim Conrad stellen in Wohnung und Garten von Anneliese vom Scheidt aus.

Foto: Dirk Neubauer

Die Galerie p 91 in Wevelinghoven ist mittlerweile Geschichte, aber Anneliese vom Scheidt lädt jetzt zu einer Ausstellung in ihrer Wohnung und ihrem Garten ein: Am 13. September sind bei ihr an der Jan-van-Werth-Straße 16 ab 12 Uhr Bilder und Skulpturen von Joachim Conrad und Christina Althaus zu sehen. Anlass der Ausstellung ist der 85. Geburtstag von Joachim Conrad. „Weitere Ausstellungen sind derzeit nicht geplant“, sagt vom Scheidt.

Das ist eigentlich schade, denn sowohl die Wohnung, als auch der Garten scheinen ideal, um Kunst auf einer sehr persönlichen Ebene zu zeigen. Joachim Conrad und Christina Althaus sind seit vielen Jahren miteinander verheiratet. Von ihm stammen die Skulpturen, von ihr die Malerei – das gilt als grobe Orientierung, weil die 66-Jährige nicht nur malt, sondern beispielsweise mit ihrer himmelblauen Himmelleiter vertreten ist, angelehnt an einen alten und ungewöhnlich hohen Kirschbaum.

Zu ihren Lieblingsmotiven gehört der Himmel. Joachim Conrad hat daran offenbar ebenfalls Gefallen gefunden. „Den Himmel auf die Erde holen“, heißt ein Spiegelobjekt. Es liegt auf dem Rasen und zeigt dem Betrachter den Himmel über dem Garten von Anneliese vom Scheidt. „Wachstum interessiert mich“, sagt der Künstler, der mit seiner Frau in Dormagen-Gohr lebt. Da sind zum Beispiel die mehr als mannshohen „Grashalme“ aus Kupfer, das grün oxidiert ist. Aus Messing ist ein großes Blatt, das seine Patina erst im Laufe der Zeit bekommen wird. Ein anderes Blatt besteht aus Aluminium.

Eine Stele in Yves-Klein-Blau ist aufgeteilt in Abschnitte in Brikettform – sie stehen für das Wachstum und für den Rhythmus, der die Natur jahreszeitenbedingt prägt Die „Springböcke“ schuf der 85-Jährige aus vorgefundenen Moniereisen, die er zu der gewünscht Form zurecht bog. Im Wohnraum von Anneliese vom Scheidt sind ähnliche Objekte mit Naturbezug zu sehen, nur deutlich kleiner als die Skulpturen im Garten. Und da sind auch die typischen Landschaftsimpressionen im Panoramaformat von Christina Althaus – auf“s Äußerste reduziert, zwei, maximal drei Farben müssen reichen. Ihre Himmelsimpression kommt sogar ausschließlich mit Blautönen aus. Grüntöne dominieren auf einem anderen Bild – es ist ebenfalls abstrakte Malerei und wer eine Wiese dahinter vermutet, liegt möglicherweise gar nicht so verkehrt.

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