Grevenbroich Ausschuss berät "geheim" über Windräder-Standorte

Grevenbroich · Welche Flächen in der Stadt sollen künftig vorrangig für den Bau von Windrädern genutzt werden? Mit dieser Frage beschäftigen sich heute Abend die Mitglieder des Planungsausschusses. Das machen sie hinter verschlossenen Türen, denn die Öffentlichkeit ist zu dieser Sitzung nicht willkommen. "Für dieses Vorgehen haben wir kein Verständnis", kritisierte gestern Dirk Gawlinski, Vorsitzender Bündnisgrünen.

Die Stadt ist auf der Suche nach neuen Standorten, auf denen Windräder konzentriert angesiedelt werden sollen. Im Vorjahr hat sie das Büro "Ökoplan" aus Essen mit einer Analyse beauftragt, die dem Planungsausschuss vor mehreren Wochen vorgelegt wurde – in nichtöffentlicher Sitzung. Auch heute müssen Zuhörer draußen bleiben, wenn die Politiker darüber beraten, ob und wenn ja welche Gebiete vorrangig für den Bau von Windkraftanlagen genutzt werden sollen.

"Die vermutlich kontroverse Diskussion wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das ist undemokratisch und nicht bürgerfreundlich", wetterte gestern Dirk Gawlinski. Auch Ratsherr Dieter Dorok hält diesen Weg für falsch: "Die Verwaltung nimmt den Bürger wieder einmal zu spät bei einer Entscheidungsfindung mit – und hinterher wundert man sich über den Unmut der Grevenbroicher."

Auch wenn die heutige Entscheidung nur eine Vorstufe zur Änderung des Flächennutzungsplans sei, der eine Bürgerbeteiligung folge, plädieren die Grünen für eine öffentliche Behandlung des Themas: "So könnten schon jetzt Steine aus dem Weg geräumt werden", meint Gawlinski: "Bürger hätten dann das Gefühl, dass Politik und Verwaltung frühzeitig zum Dialog bereit sind."

Warum das Thema nichtöffentlich behandelt wird, bleibt offen. Trotz mehrerer Versuche konnte gestern keine Stellungnahme der Stadtverwaltung eingeholt werden.

(wilp)
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