Grevenbroich Aus zweiter Hand und trotzdem erste Sahne

Grevenbroich · Riesig ist der Andrang bei der Kommunionsbörse gewesen. Kein Wunder, ist sie eine Fundgrube für edle Festtagsroben zum Mini-Preis.

 Aus vielen hübschen Kleidern wählte Emily (8), mit Mutter Katja Buchwald, eines aus, zu dem es auch einen passenden Haarkranz gab

Aus vielen hübschen Kleidern wählte Emily (8), mit Mutter Katja Buchwald, eines aus, zu dem es auch einen passenden Haarkranz gab

Foto: Lothar Berns

Leon (7) wollte lieber noch von den frisch gebackenen Waffeln probieren. Aber Mama Petra Lenners winkte unerbittlich mit zwei frisch gebügelten Oberhemden. "Da schlüpfst du jetzt noch schnell rein", bat sie den Filius - und weil eines der beiden Textilien gut saß, war der Einkaufsbummel dann auch abgeschlossen. "Endlich", seufzte Leon, war aber mit dem Ergebnis "glücklich. Jetzt habe ich die passenden Sachen für meine Kommunion im April", freute er sich.

Seit zehn Jahren veranstaltet das katholische Pfarrzentrum in Noithausen ein Mal im Jahr eine Kommunionsbörse. Dafür verwandelte sich jetzt wieder der große Saal in eine Art Boutique, in der vom Kommunionskleid über Haarschmuck, Anzüge für Jungen nebst passenden Schuhen alles Erdenkliche angeboten wurde, was es in Sachen Bekleidung nebst Accessoires für die Erstkommunion gibt. Zarte Boleros hingen neben plüschigen Jäckchen, weinrote Miniroben für die Schwestern der Kommunionskinder neben coolen Anzügen. Und die Börse lief wie in der Vergangenheit "fabelhaft", wie Gemeindemitarbeiterin Ute Trienekens sagte. "Auf die Idee sind wir ursprünglich gekommen, weil wir im Seelsorgebereich natürlich junge Familien haben, die nicht ganz so finanzstark sind." Ebenso spielt das Thema "Nachhaltigkeit" eine Rolle. "Es ist doch Quatsch, ein bloß ein Mal getragenes Kleid nicht zu kaufen", sagte Bärbel Müller, die mit Tochter Maya auf der Suche nach dem passenden Outfit war. Einen champagnerfarbenen Traum mit Stickerei, der ursprünglich mal 140 Euro gekostet hatte, konnten sie nun für 60 Euro mitnehmen. "Und das sitz wie angegossen", freute sich Maya bei der Anprobe im Jugendraum, der zur Umkleidekabine mit Spiegeln umfunktioniert wurde. "Es macht viel mehr Spaß, hier zu gucken", sagten andere Suchende. "Auf Fotos im Internet sieht immer alles gut aus. Aber ich möchte den Stoff auch fühlen", erklärte Katja Buchwald. Tochter Emily, schon "vorfreudig und aufgeregt" auf den großen Tag im kommenden Jahr, hätte auch ein Kleid ihrer älteren Cousine übernehmen können. "Aber irgendwie gefällt mir das nicht so gut", bekannte Emily. Also hatte sie mit ihrer Mutter im Schlepptau das Angebot im Pfarrzentrum durchstöbert "und genau gefunden, was ich mir vorgestellt habe": ein edel ausschauendes Kleid plus Haarschmuck. "Nun muss mir Mama bloß noch die Haare schön frisieren."

"Die Börse ist so beliebt, dass die ersten Kunden schon da waren, bevor wir offiziell geöffnet hatten", sagt Ute Trienekens. Mitmachen bei der Veranstaltung kann übrigens jedermann, "diesmal hatten wir Anbieter aus Jüchen, Bedburg und natürlich Grevenbroich dabei." 20 Aussteller boten ihre Waren an, nach zwei Stunden war alles ausverkauft. Der Erlös aus den Standmieten, sie betrug zehn Euro pro Aussteller, plus dem, was durch den Verkauf von Getränken und Waffeln zusammen kam, kommt der Gemeinde zugute. Von den etwa 300 Euro der vergangenen Börse wurden neue Sitzauflagen angeschafft.

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