Grevenbroich Arzt-Zentrum eröffnet im Mai
Grevenbroich · Der Arzt Dr. Joachim Treppmann hat erstmals öffentlich über das geplante medizinische Versorgungszentrum an der Bahnstraße gesprochen. Jetzt sollen Gespräche mit der "Stellwerk Initiative", die zuletzt Kritik äußerte, folgen.
Dr. Joachim Treppmann hat sich erstmals öffentlich zum an der Bahnstraße geplanten medizinischen Versorgungszentrum geäußert. Auf Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU hatte der Arzt am Dienstagabend im Bernardussaal zunächst generell über Abhängigkeitserkrankungen gesprochen. Im Anschluss beantwortete er Fragen zum medizinischen Versorgungszentrum, das er mit Kollegen im als "grünes Finanzamt" bekannten Gebäude im Mai eröffnen möchte. Am Ende des Abends kehrte etwas Ruhe in das zuletzt hitzig diskutierte Thema ein.
Vor allem die vor einem Monat gegründete "Stellwerk Initiative" hatte das Projekt der Mediziner in den vergangenen Wochen kritisiert. Die aus Anwohnern und Händlern bestehende Initiative hatte mangelnde Transparenz beklagt. Jetzt stellte Treppmann klar: Das medizinische Versorgungszentrum sei kein "Sucht-Zentrum". Es werde ein ganzheitliches medizinisches Angebot geschaffen, die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen sei nur ein Baustein. Mehr Drogenabhängige als derzeit in seiner Praxis in der Südstadt würden dort nicht behandelt. "Es wird keinen Methadon-Tourismus geben", betonte Treppmann. Er sei einer von sieben Mietern in dem Gebäude, das von einem Investor gekauft wurde.
Weitere Details nannte Treppmann nicht. "Ich unterliege einer Verschwiegenheitspflicht", erklärte er. Im vergangenen Jahr hatte sich die Gesellschaft "Kompetenzzentrum für ganzheitliche Medizin, Abhängigkeitserkrankungen und Hepatologie" gegründet, der auch Treppmann angehört. Diese wird das medizinische Versorgungszentrum betreiben.
Gestern Morgen telefonierte Fred Leven von der "Stellwerk Initiative" mit Joachim Treppmann. "Wir werden uns in der kommenden Woche zusammensetzen. Einen genauen Termin legen wir noch fest", sagte Leven. Am Vorabend hatte Treppmann signalisiert, dass er zum Dialog mit der Initiative bereit ist. Diese hatte ihn zum Gespräch eingeladen. "Uns ist sehr an einer guten Nachbarschaft gelegen", sagte Treppmann.
Die Mitglieder der "Stellwerk Initiative" erhoffen sich beim Treffen detailliertere Informationen zum medizinischen Versorgungszentrum. "Der Dialog ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte Leven. "Es gibt noch einige offene Fragen."
Die "Stellwerk Initiative" erörterte die Situation im Bahnhofsquartier gestern noch einmal im Gespräch mit Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Im Rathaus gaben die Mitglieder 1303 Unterschriften ab, die sie seit dem 10. Februar gesammelt haben. "Wir haben uns nicht gegründet, um Suchtkranken die notwendige Hilfe zu verwehren", teilt die Initiative in einem Schreiben mit. Gefordert wird vielmehr Offenheit in der Debatte um das "grüne Finanzamt". Der erste Schritt in diese Richtung scheint nun gemacht.