Grevenbroich Altes Stadtwappen kehrt als Kopie an das Bürgermeister-Haus zurück

Grevenbroich · Das alte Bürgermeister-Haus an der Herzogstraße wird wieder mit dem Hülchrather Stadtwappen geschmückt - so wie es früher einmal war. Am kommenden Sonntag, 18. September, 11 Uhr, wird das "Histörchen" im Rahmen einer Feierstunde aufgehängt.

 Vom Original (r.) kaum zu unterscheiden: Die Hülchrather Dorfgemeinschaft hat eine Kopie des historischen Stadtwappens anfertigen lassen.

Vom Original (r.) kaum zu unterscheiden: Die Hülchrather Dorfgemeinschaft hat eine Kopie des historischen Stadtwappens anfertigen lassen.

Foto: Dorfgemeinschaft

Das Stadtwappen kennzeichnete seit etwa 1899 den Wohnsitz des Bürgermeisters des "Amtes Hülchrath" - bis es im August 1929 in einer Nacht- und Nebelaktion demontiert wurde und für Jahrzehnte verschwand. "Es wurde vermutet, dass diese Tat im Zusammenhang mit der am 1. August 1929 erfolgten Neugliederung des Landkreises Grevenbroich stand. Damals wurde das ,Amt Hülchrath' in ,Gemeinde Neukirchen' umbenannt", schildert Albert Stromann, Vorsitzender der Hülchrather Dorfgemeinschaft.

Ende der 1970er Jahre tauchte das Stadtwappen wieder auf, es wurde im Auftrag der Stadt Grevenbroich restauriert und den Hülchrathern wieder übergeben. Seitdem wird das Kleinod sorgsam im Ort aufbewahrt. Der schon lange gehegte Wunsch, das Wappen wieder an seiner ursprünglichen Stelle aufzuhängen, kann jetzt in die Tat umgesetzt werden.

Das Original wollen die Hülchrather jedoch nicht an dem ehemaligen Bürgermeister-Haus anbringen, dafür ist es zu wertvoll. Sie haben bei einem Tischler eine exakte Kopie des Wappenschild-Rohlings aus Eiche anfertigen lassen. Anschließend kam der Münchrather Künstler Robert Beerscht zum Zuge, der in mühsamer handwerklicher Arbeit eine Kopie des Wappens anfertigte. Der einzige Unterschied zum Original: Die Wappen-Kopie erhielt ein Kupferdach zum Schutz vor Regen.

Insgesamt 2500 Euro hat die Dorfgemeinschaft in diese Aktion investiert. Damit will der Verein einmal mehr auf die historischen Ursprünge des mittelalterlichen Städtchens hinweisen. In den vergangenen Jahren hat der Verein unter anderem nostalgische Straßenlaternen finanziert und Baudenkmäler mit Erklärungstafeln versehen.

Das Wappenschild wird im Rahmen des Pfarrfestes aufgehängt, das die Sebastianus-Gemeinde am kommenden Wochenende feiert. Es wird das letzte unter der Regie von Pfarrer Heinz-Theo Lorenz sein. Denn der Geistliche tritt zum 1. Oktober seinen Ruhestand an.

(wilp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort