Grevenbroich Altenheim-Bau verzögert sich

Grevenbroich · Der Baubeginn für die an der Lindenstraße und in Elsen geplanten Seniorenzentren verzögert sich, Verträge mit einem Investor beziehungsweise Betreiber stehen noch aus. Nun sollen die Bagger erst zum Jahresende anrollen.

 Noch steht das Lindencarré mit einem Seniorenzentrum auf dem Papier, die Bagger rollen später an als vorgesehen.

Noch steht das Lindencarré mit einem Seniorenzentrum auf dem Papier, die Bagger rollen später an als vorgesehen.

Foto: Architekturbüro Winfried Rocholl

Gleich zwei Seniorenzentren sind in Innenstadtnähe geplant: Im Buckau-Viertel an der Lindenstraße will Projektentwickler Van der Looy das "Lindencarré" mit Wohnungen und Geschäften, einem Seniorenzentrum mit 80 Plätzen sowie einer Einrichtung für 20 Demenzkranke errichten.

An der Matthias-Esser-Straße in Elsen plant die Hannoveraner Care-Center Invest ein weiteres Altenpflegeheim. Eigentlich sollten für beide Häuser die Bagger im Sommer anrollen — doch daraus wird nichts. Nun sollen die Arbeiten erst Ende des Jahres starten.

Die Gründe für die Verzögerung sind unterschiedlich: Für das Haus in Elsen war der geplante Betreiber — die Düsseldorfer Alloheim-Senioren-Residenzen GmbH — vor drei Monaten abgesprungen. Doch Thomas Zethin, Geschäftsführender Gesellschafter bei Care-Center Invest, ist optimistisch: "Wir haben einen neuen Interessenten, ein bekanntes Unternehmen. Ich rechne Anfang kommender Woche mit der Entscheidung." Alloheim sah im Juni die Geschäftsgrundlage für den Betrieb nicht mehr gegeben, "nachdem das Bauamt dem Investor kürzlich Veränderungen am Baukörper abgefordert habe".

Die Stadt sieht das anders: "Der Bebauungsplan ist seit Herbst 2010 rechtskräftig und nicht mehr geändert worden", erklärte gestern Stadtsprecher Andreas Sterken.

Laut Zethin wurden die Baupläne geändert, es bleibe aber bei 80 Pflegeplätzen. Nach Vertragsabschluss rechnet er mit dem Baubeginn im November, mit der Fertigstellung im Oktober 2012. Das Bauprojekt hatte 2010 zu Diskussionen in der Politik geführt: Der Rat entschied sich gegen die gewünschte Bebauung mit drei Etagen plus Staffelgeschoss, der Bau muss eine Etage niedriger ausfallen.

Auch fürs Lindencarré steht ein wichtiger Vertragsabschluss noch aus. "Wir verhandeln mit einem interessierten Investor für das Gesamtprojekt", erklärt Projektkoordinator Daan Janssen von Van der Looy in den Niederlanden. Mit dem Vertragsabschluss fürs 20-Millionen-Euro-Vorhaben rechnet er im nächsten Monat.

Der Bau soll dann zum Jahresende starten und zwölf bis 14 Monate dauern. Betreiben will das Seniorenzentrum und die Einrichtung für Demenzkranke die Berliner Kursana GmbH. Die Verzögerung hat laut Janssen nichts mit der Einschätzung des Rhein-Kreises Neuss zu tun: Der sah im Frühjahr für die beiden neuen Häuser in Grevenbroich bis 2015 keinen ausreichenden Bedarf. Unmittelbare Einflussmöglichkeiten hat die Behörde aber nicht.

Die Pläne fürs Lindencarré sehen einen hufeisenförmigen Komplex mit Innenhof vor. Neben den Pflegeeinrichtungen sind über 40 barrierefreie, altengerechte Wohnungen sowie Räume etwa für Praxen, Geschäfte, Café und Kiosk geplant.

(NGZ/rl)
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