Grevenbroich Altenheim-Bau startet in Elsen

Grevenbroich · Drei Altenheime sind in der Stadt geplant, als erstes startet der Bau des Seniorenzentrums Bernardus in Elsen. Noch keinen Termin gibt's fürs Lindencarré mit Altenheim, die Firma Van der Looy will sich vom Projekt trennen.

 Auf dieser Wiese an der Matthias-Esser-Straße in Elsen wird das Seniorenzentrum entstehen, Ende Oktober sollen die Bagger anrücken.

Auf dieser Wiese an der Matthias-Esser-Straße in Elsen wird das Seniorenzentrum entstehen, Ende Oktober sollen die Bagger anrücken.

Foto: Michael Reuter

Vier Seniorenzentren gibt es in Grevenbroich, drei weitere sind in Elsen, im Buckau-Viertel und in Wevelinghoven geplant. Als erstes rollen die Bagger in Elsen an: "Ende Oktober soll mit dem Bau begonnen werden", erklärt Thomas Zethin von der Hannoveraner Projektgesellschaft Care-Center Invest, die das Fünf-Millionen-Euro-Projekt laut Zethin an die DB Immobilien GmbH in Neustadt an der Weinstraße verkauft hat. Im Herbst 2013 soll das Haus mit 64 Einzel- und acht Doppelzimmern auf der heutigen Wiese an der Matthias-Esser-Straße fertig sein. Der Name: "Seniorenzentrum Bernardus".

Das Projekt hatte sich verzögert, nachdem 2011 der geplante Betreiber Alloheim Senioren-Residenzen sich zurückgezogen hatte. Nun wird die Wiesbadener Procon Seniorenzentren die Senioren betreuen. "Wir betreiben bereits 17 Häuser an 13 Standorten in Deutschland", so Geschäftsführerin Sonja Steffen.

Procon will ein "Haus der offenen Tür" schaffen: "Wir möchten mit Schulen, Kindergärten, Vereinen, Schützen und anderen kooperieren, um den Bewohnern viele Angebote zu machen. Die Senioren sollen nicht ins soziale und kulturelle Abseits geraten", so Steffen. Außerdem soll die Kneippsche Heilmethode angewendet werden. Unter anderem soll es Massagen und Wohlfühlbäder geben, auch Bewegungsangebote und Ernährung würden darauf abgestimmt. Neben den Heimplätzen sind Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege geplant.

Kein Bautermin steht dagegen fürs "Lindencarré" mit Seniorenzentrum, einer Einrichtung für Demenzkranke, behindertengerechten Wohnungen und Geschäften im Buckau-Viertel fest. Die Firma Van der Looy will sich vom Vorhaben trennen; "Wir wollen das Projekt samt Grundstück verkaufen", erklärt Daan Janssen vom niederländischen Unternehmen. Der Grund sei der gleiche wie beim noch ausstehenden Spielplatz: "Die Bank, mit der wir zusammenarbeiten, konzentriert sich aufs Inland und will sich in dem Bereich nicht mehr im Ausland engagieren." Van der Looy stehe in Verhandlungen, der Interessent wolle das "Lindencarré" so bauen, wie es geplant sei.

Dritter im Bunde ist die St.-Augustinus-Seniorenhilfe, die am Klosterweg in Wevelinghoven ein Seniorenwohnstift mit 80 Plätzen plant. Besteht für alle diese Häuser ausreichende Nachfrage? Nein, sagt beim Kreis Jürgen Steinmetz, allgemeiner Vertreter des Landrates. "Grevenbroich kann vielleicht noch ein oder zwei Heime vertragen, für drei Häuser sehen wir nicht den Bedarf", sagt er. "Beim Bau aller Heime müssen Träger mit Leerständen rechnen. Wir befürchten, dass das zu Lasten der Pflegequalität geht. Außerdem denken wir, dass kleinere Quartiere künftig dem Bedarf eher entsprechen als die klassische Form der Altenheime."

(NGZ)
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