Grevenbroich Alte Schulen sollen verkauft werden

Grevenbroich · Im Rathaus wird der Verkauf der Südschule in Wevelinghoven sowie der Alten Schule in Noithausen vorangetrieben. Dabei muss jedoch eine vereinsverträgliche Lösung gefunden werden: Beide Gebäude werden derzeit noch genutzt.

 Die Stadt intensiviert die Suche nach Kaufinteressenten für die Südschule in Wevelinghoven. Die Veräußerung des Gebäudes ist im Sanierungskonzept vorgesehen und soll nun mit Nachdruck vorangetrieben werden.

Die Stadt intensiviert die Suche nach Kaufinteressenten für die Südschule in Wevelinghoven. Die Veräußerung des Gebäudes ist im Sanierungskonzept vorgesehen und soll nun mit Nachdruck vorangetrieben werden.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Die Stadt treibt den Verkauf der Südschule in Wevelinghoven und der Alten Schule in Noithausen voran. Bürgermeisterin Ursula Kwasny bestätigt, dass derzeit Angebote für die beiden Gebäude eingeholt werden und mit der Vermarktung bereits begonnen wurde. Ein entsprechender Beschluss wurde im Grundstücksausschuss gefällt. "Für die Alte Schule in Noithausen gibt es bereits eine erste Anfrage", sagt Ursula Kwasny. Mehr dazu wollte sie nicht sagen, da zunächst noch Gespräche geführt werden müssen. Zum angestrebten Erlös durch den Verkauf der beiden Gebäude wird im Rathaus geschwiegen, um Verhandlungen mit Interessenten nicht vorzugreifen.

Kämmerin Monika Stirken-Hohmann betont, dass es nicht nur um den Verkaufserlös geht. "Wir würden laufende Betriebskosten reduzieren. Auch das zählt zur Entlastung des Haushalts." Der Verkauf der beiden ehemals als Schule genutzten Gebäude samt Grundstück ist Bestandteil des Sanierungskonzepts der Stadt.

Ebenfalls auf der Liste stehen das Auerbach- sowie das Waagehaus und die Versandhalle. Der Kunstverein hatte sich zuletzt in einer Petition für einen Erhalt des Gebäudekomplexes auf der Stadtparkinsel ausgesprochen. "Wir warten auf eine Reaktion aus dem Rathaus", sagt Professor Hans-Rainer Willmen. Der Vorsitzende des Kunstvereins ist überzeugt, dass mit Sponsoren eine Lösung für das Ensemble gefunden werden kann.

Erst einmal stehen aber nun die beiden alten Schulen im Fokus. Zwar wird im Rathaus Wert darauf gelegt, eine vereinsverträgliche Lösung zu finden. Denn die Gebäude werden zurzeit noch genutzt. Doch bei den betroffenen Vereinen und Organisationen ist man skeptisch, ob es für sie am Ende Alternativen gibt. Der Bürgerschützenverein (BSV) Noithausen zum Beispiel nutzt die Alte Schule im Ort. Unter anderem wird dort Material gelagert. BSV-Präsident Willi Esser bestätigt Gespräche mit der Stadt über die Zukunft der Alten Schule. "Man hat uns signalisiert, uns zur Seite zu stehen", sagt er. "Aber die Stadt hat keine Ausweichflächen für uns. Genau die brauchen wir aber. Ein Verkauf des Gebäudes wäre für uns daher ein großes Problem."

Die Bürgerschützen stehen mit diesem Problem nicht allein. Auch der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes nutzt Räume in der Alten Schule Noithausen. "Wir suchen in allen Fällen eine verträgliche Lösung", betont Stadtsprecher Andreas Sterken. Das gilt auch für die Südschule in Wevelinghoven. Dort ist die sogenannte "Zwar"-Gruppe untergebracht. "Zwar" steht für "Zwischen Arbeit und Ruhestand" und richtet sich mit einem Freizeitangebot an Bürger ab 50 Jahre. Zudem haben dort Freifunker ihr Quartier, und die Jugendkunstschule bietet in dem Gebäude Kurse an.

Die 1902 auf einem 2284 Quadratmeter großen Grundstück erbaute Alte Südschule liegt im Ortskern von Wevelinghoven. Es handelt sich um einen unter Denkmalschutz stehenden Backsteinbau. 1991 wurde das Gebäude letztmals umfassend modernisiert. Unter Denkmalschutz steht auch die Alte Schule in Noithausen. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen dreigeschossigen Backsteinbau, der 1875 auf einem 708 Quadratmeter großen Grundstück errichtet und 1988 letztmals modernisiert wurde.

(NGZ)
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