Grevenbroich Alte Kunstrasen-Plätze müssen saniert werden

Grevenbroich · Der TuS erhält einen Hybridrasen für 270 000 Euro. In den nächsten Jahren muss die Stadt aber auch in bestehende Anlagen investieren.

 Theo Flöck, Geschäftsführer der SG Orken-Noithausen, hofft auf die Kunstrasen-Sanierung: "Wir haben es immer häufiger mit Verletzungen zu tun."

Theo Flöck, Geschäftsführer der SG Orken-Noithausen, hofft auf die Kunstrasen-Sanierung: "Wir haben es immer häufiger mit Verletzungen zu tun."

Foto: L.berns

Anfang Juni wird im Schatten des Schlosses die zweite Baustelle eröffnet: Neben dem Bad-Neubau steht dann die Ertüchtigung des Stadions auf dem Plan. Die Stadt wird dort einen rund 270 000 Euro teuren Hybridrasen verlegen - eine Kombination aus Naturrasen und Kunstfasern.

"Wir werden die spielfreie Zeit nutzen, um dieses seit langem geplante Projekt voranzubringen", sagt der Erste Beigeordnete Michael Heesch. Im nächsten Jahr sind weitere Arbeiten an der TuS-Arena vorgesehen. Dann soll auch das hinter dem Stadion liegende Kleinspielfeld mit einem Kunstrasen aufgepeppt werden. "Die erforderlichen Mittel werden wir für den Etat 2016 anmelden", so Sportamtsleiter Friedbert Hamacher.

Mit dem Schlossstadion bringt die Stadt eine weitere ihrer Sportstätten auf Vordermann. Nachdem seit 2008 die Plätze in Kapellen, Elfgen und Neukirchen mit künstlichem Grün versehen wurden, gibt es bereits weitere Interessenten für eine Kunstrasenausstattung. Der BV Wevelinghoven hat Bedarf angemeldet, ebenso die Sportler der SG Frimmersdorf-Neurath. Welcher Verein nach dem TuS zuerst an der Reihe sein wird, will Heesch nicht beurteilen: "Das ist eine politische Entscheidung", die der Sportausschuss treffen müsse, meint er.

Viel wichtiger sei für ihn zunächst aber diese Frage: "Wie gehen wir mit der SG Orken-Noithausen um?" Denn am Kunstrasen der Bend-Arena, der vor mehr als zehn Jahren verlegt wurde, hat der Zahn der Zeit bereits mächtig genagt. "Dort ist eine Erneuerung in absehbarer Zeit erforderlich", sagt Heesch. Dies bestätigt SG-Geschäftsführer Theo Flöck: "Unser Kunstrasen wird intensiv von elf Jugend- und drei Seniorenmannschaften genutzt, so dass er mittlerweile stumpf geworden ist. Wir haben es immer häufiger mit Verletzungen zu tun." Der Verein formuliere zurzeit einen Brief an die Stadtverwaltung, in dem er um eine Sanierung bitten werde. "Nach unserer Meinung muss das so schnell wie möglich gemacht werden", betont Flöck.

Die Fußballer aus Orken-Noithausen sind nicht die einzigen, die Probleme mit ihrem Kunstrasen haben. Auch die Spielvereinigung Gustorf-Gindorf wünscht sich eine Sanierung ihrer etwa 15 Jahre alten Anlage. "Wir achten sehr gut auf unseren Platz und gehen pfleglich mit ihm um. Aber allmählich merkt man dem Kunstrasen sein Alter an", sagt Sprecher Klaus Zimmermann: "Er müsste in absehbarer Zeit aufbereitet werden." Die Fußballer aus dem südlichen Stadtgebiet hoffen darauf, dass von der neuen Nutzungsgebühr für Sportstätten auch etwas an die Vereine zurückgegeben wird, "damit in ein, zwei Jahren eine Sanierung stattfinden kann".

Michael Heesch wird in der nächsten Sportausschusssitzung die Planungen für den TuS-Hybrid-rasen vorstellen, zudem will er die SG Orken-Noithausen thematisieren. Allerdings wird dabei nicht die etwa 200 000 Euro teure Kunstrasensanierung zur Sprache kommen, sondern die Laufbahn am Sportplatz, die sich ebenfalls in einem schlechten Zustand befindet. "Voraussichtlich im kommenden Jahr werden wir sie mit einem Aufwand von etwa 30 000 Euro reparieren", sagt der Erste Beigeordnete.

Alle anderen Projekte müssten auf die Liste der Sanierungsmaßnahmen rücken - und die ist durchaus lang. "Die Stadt erhält vom Land jährlich eine Sportpauschale von rund 170 000 Euro", gibt Heesch zu bedenken: "Mit diesem Betrag brauchen wir mindestens 20 Jahre, um alle Grevenbroicher Sportstätten mitsamt Infrastruktur in Ordnung zu bringen." Es sei an der Politik, hier Prioritäten zu setzen.

(NGZ)
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