Kostüm-Kreateurin präsentiert neue Kollektion Frau Frohnatur mit Zickenzähmer

Von Valeska von Dolega · Ute-Maria Kranz zeigt auf Modeparty neue Kollektion. Der Erlös wird gespendet.

„Lacht über euch. Seid jeck, seid bunt und traut euch was!“, fordert Ute-Maria Kranz. Eine „analoge Influencerin“ nennt die Kostüm-Kreateurin sich. Vor drei Jahren als „Frau Frohnatur“ mit ihren karnevalstauglichen Roben gestartet, präsentiert sie heute ihre neue Kollektion. Kombiniert ist die „Sommer Jeck Party“, die sie heute Abend in Düsseldorf in einem Bootshaus am Rhein gibt, mit einem Charity-Aspekt: Der Erlös des Abends wird fürs Kinderhospiz gespendet. 300 Euro kommen so mindestens zusammen.

 Ute-Maria Kranz kreiert als Frau Frohnatur Kostümkreationen wie den „Feierfrosch“.

Ute-Maria Kranz kreiert als Frau Frohnatur Kostümkreationen wie den „Feierfrosch“.

Foto: Valeska von Dolega

„Ich habe keinen Coolness-Faktor, bin aber ein Freak“, beschreibt die 55-Jährige, die im ersten Beruf eine erfolgreiche Architektin war, sich selbst. Die Architektur sei ihre „große Liebe“ gewesen. Aber wie es mit so mancher „großen Leidenschaft geht, verblasst sie irgendwann“. Aber weil sie parallel zu ihrem Architekturstudium, abgeschlossen mit einem Diplom-Ingenieur, bereits an der Kunstakademie Düsseldorf eingeschrieben war und „keine Schranken im Hirn“ hat, entschloss sie sich, etwas anderes Kreatives zu machen und eine Spaßmanufaktor zu gründen. Was in Bayern das Dirndl sei, ist dem Rheinländer sein Karnevalskostüm, sagt sie. Überhaupt mag sie dieses Brauchtum und „mit einem Lachen die Welt zu erobern, ist doch mal eine Idee“. Das war 2015, zu den ersten Kunden zählten beispielsweise Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Nun steht die dritte Session und somit ihre dritte Kollektion an. Die immer wieder neuen Ideen dazu nennt sie „Geschenke des lieben Gottes“ und diesmal – und damit erstmalig – sind sie unter einem Oberbegriff oder Motto, nämlich als „Frohnatürliche Fabelwesen“ zusammengefasst.

Insgesamt 25 Modelle sind in ihrem Atelier, das gleichzeitig auch als Verkaufsraum genutzt wird, in Münchrath entstanden. Und jedes Modell aus ihrer Kollektion ist ein Hingucker, das seinem Träger den großen Auftritt garantiert. Einer ihrer Lieblinge ist das Modell „Feierfrosch“, ein Traum in zartem Grün. Mondän mutet das Outfit „Partylöwin“ an und glamourös die „Weingöttin“. Die ganzen Weinkorken, die als eine Art Kopfputz das Haupt der Trägerin umspielen, bilden dabei eine Art krönenden Abschluss.

Als Autodidaktin mit Mut sitzt sie an ihrer Nähmaschine. „Ich mache auch gerne aus Dingen etwas, die ursprünglich eine andere Bestimmung hatten, wie etwa ein Osterkörbchen, dass mit viel Tüll und allerlei Applikationen zu einem Hut wird. Auch ausrangierte Netze, in denen ursprünglich Zitronen waren, nimmt sie, um sie gerafft oder gerüscht neu einzusetzen. „Vor mir ist nichts sicher“, sagt sie mit Blick auf eine funkelnde Wasserpistole und anderes Kinderspielzeug.

„Das alles hat als kleines Experiment angefangen, und so soll es auch bleiben“, sagt sie über ihre Karnevalsroben. Jede davon ist ein Unikat, und verwandeln nicht bloß Evas Töchter, sondern ebenso Männer in ungeahnte Gestalten wie den „Zicken-Zähmer“, einem Prachtstück der aktuellen Kollektion.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort