Interview mit dem Ärztlichen Leiter für den Kreis Neuss Seelsorge ist 24 Stunden am Tag unerlässlich

Grevenbroich · Marc Zellerhoff ist Ärztlicher Leiter für den Rettungsdienst im Rhein-Kreis Neuss und kennt das Angebot der Notfallseelsorge aus seinem Berufsalltag. Er sagt im Gespräch mit der NGZ, wie wichtig das Angebot für Einsatzkräfte ist.

 Marc Zellerhoff ist Ärztlicher Leiter für den Kreis Neuss.

Marc Zellerhoff ist Ärztlicher Leiter für den Kreis Neuss.

Foto: Dieter Staniek

Herr Zellerhoff, manche Einsätze kann auch ein erfahrener Mitarbeiter des Rettungsdienstes nur schwer verarbeiten. Wie wichtig ist dann das Angebot einer Seelsorge?

Zellerhoff Sehr wichtig. Wir brauchen eine Vor- und Nachsorge für unsere Einsatzkräfte, das ist klar. Wir haben nicht nur eine Fürsorgepflicht für die Bevölkerung, sondern auch eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern. Sie müssen in belastenden Situationen – die immer mal wieder vorkommen – unterstützt werden. Es ist wichtig, dass die Seelsorge 24 Stunden lang im Einsatz ist, damit Kollegen jederzeit darauf zurückgreifen können.

In welchen Fällen nehmen Mitarbeiter aus dem Rettungsdienst die Seelsorge in Anspruch?

Zellerhoff Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wann eine Situation im Einsatz als belastend wahrgenommen wird. Das kann zum Beispiel ein Unfall sein, oder aber, wenn ein Patient am Einsatzort verstirbt. Besonders belastend ist es, wenn ein Kind beteiligt ist.

Wie wird den Rettungskräften dann geholfen?

Zellerhoff Es werden viele Gespräche geführt, Empathie ist dabei ganz wichtig. Die Hilfe wird aber nur angeboten. Denn manchmal reicht es auch, einfach mit der Familie über Erlebnisse zu sprechen.

(jlu)
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